Kommentar

„Hofnarr“-Abend in Berlin: Was macht ihr auf Partys mit Kanzler Scholz, liebe Kollegen?

Mitten im Wahlkampf feierten wichtige Journalisten mit Olaf Scholz und anderen Spitzenpolitikern. Warum das problematisch ist. Ein Kommentar.

Von wegen Automat: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kann auch aus der Haut fahren. Zum Beispiel auf Partys mit Journalisten.
Von wegen Automat: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kann auch aus der Haut fahren. Zum Beispiel auf Partys mit Journalisten.Markus Schreiber/AP

Zuerst war ich ein bisschen neidisch, als ich von dieser Berliner Party gehört habe. Ein Geburtstagsempfang mit 300 Leuten! Viele Promis darunter! Und das, obwohl es nicht mal ein runder Geburtstag war. Selbst die zu planen fällt mir schon schwer. Harald Christ hingegen hat es Anfang Februar einfach zu seinem 53. krachen lassen.

Christ ist Unternehmensberater, er war mal in der SPD, dann in der FDP, nach seinem Austritt dort hat er an diese beiden Parteien, aber auch an CDU und Grüne gespendet. Er scheint ein großzügiger Mann zu sein – verständlich, dass die halbe Berliner Politikwelt kommt, wenn er zu einer Party lädt. Quer durch die Parteien, an die er gespendet hat. Obwohl ja eigentlich Wahlkampf ist. Tagsüber rennen alle von Termin zu Termin und schimpfen übereinander, am Abend trinken sie zusammen. Und schimpfen weiter übereinander, wie man jetzt weiß. Selbst der Bundeskanzler macht mit.

Berliner Zeitung

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