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Diskussion im Video: Ost-Ost-Debatte zwischen Egon Krenz und Holger Friedrich

Verleger diskutiert mit Ex-Staats- und Parteichef: Band 3 der Krenz-Memoiren über die friedliche Revolution und die Folgen. Hier können Sie sich die Debatte im Video noch einmal anschauen.

Egon Krenz und Holger Friedrich im Gespräch
Egon Krenz und Holger Friedrich im GesprächMarkus Wächter/Berliner Zeitung

Diese beiden Männer könnten unterschiedlicher nicht sein; in der DDR lagen sie über Kreuz – nicht persönlich, aber systemisch: Egon Krenz, Jahrgang 1937, und Holger Friedrich, Jahrgang 1966. Der eine stand an der Spitze eines Apparats, der gesprengt werden musste, damit der andere seinen ihm gemäßen Lebensweg gehen konnte. Der eine Politbüromitglied und ZK-Sekretär für Sicherheitsfragen, der andere ein junger, zorniger Mann bei den NVA-Raketentruppen im Wehrdienst, der mit den von Krenz mitverantworteten Zuständen haderte.

Das Gespräch zwischen Egon Krenz und Holger Friedrich

Doch haben beide bei aller offenkundigen Verschiedenheit und trotz gegensätzlicher Vorstellungen von, sagen wir es marxistisch, Produktionsverhältnissen und dem Eigentum an Produktionsmitteln mehr gemeinsam, als man zunächst annehmen könnte.

Beide hatten Lust auf Karriere, auf Gestaltungsmacht, waren und sind willens- und durchsetzungsstark und unter den Umständen ihrer jeweiligen Zeit erfolgreich – der Anti-Kapitalist wie der Kapitalist. Jeder hat auf seine Art Vorstellungen davon, wie die Welt besser einzurichten sei. Einig sind sie sich offenkundig in einem: Ohne Frieden ist alles nichts.