Rezension

Angela Merkels Autobiografie: Wer Frieden will, muss auf ihr Erbe zurückgreifen

Auf 737 Seiten beschreibt Bundeskanzlerin a.D. Angela Merkel ihr Leben und Wirken. Die Passagen zu Wladimir Putin sind besonders erhellend. Heute erscheint das Buch. Die Kritik.

Angela Merkels Autobiografie <em>„Freiheit. Erinnerungen 1954 – 2021“</em> gewährt Einblicke in ihr Leben und ihre politische Karriere.
Angela Merkels Autobiografie „Freiheit. Erinnerungen 1954 – 2021“ gewährt Einblicke in ihr Leben und ihre politische Karriere.Urban Zintel/Kiepenheuer & Witsch

Die 737 Seiten der Autobiografie von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die heute unter dem Titel „Freiheit: Erinnerungen 1954–2021“ erscheint und die Merkel gemeinsam mit ihrer ehemaligen Büroleiterin Beate Baumann verfasst hat, mag man zu schmal oder zu üppig finden, zu weit gedacht oder zu kurz gesprungen. Doch der Vorteil dieser komprimierten Innenschau eines außerordentlichen politischen Lebens liegt auf der Hand: Es ist der rote Faden, der das Denken von Angela Merkel, der ersten Ostdeutschen und der ersten Frau im Amt des Bundeskanzlers, vor dem inneren Auge vorbeiziehen lässt.

Dieser rote Faden wird nicht explizit gemacht, aber er ist da – es ist der Wille zum Kompromiss, der Angela Merkel tief geprägt und ihr zugleich dabei geholfen hat, nicht nur Krisen zu meistern, sondern auch machtpolitisch 16 Jahre lang das Amt der Bundeskanzlerin auszuüben und am Ende freiwillig und würdevoll abtreten zu können. Eine schier unglaubliche Lebensleistung.

Berliner Zeitung

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