Debattenreihe

Heilige Kuh „Bildung“ – Berlin zahlt zu viel und lernt zu wenig: Wie die Stadt ihre Zukunft verspielt

Berlins Bildungssystem ist das teuerste in Deutschland, die Ergebnisse bestenfalls Mittelmaß. Für den Senat wäre es an der Zeit, das Desaster zu stoppen. Ein Aufschrei.

Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin, spricht mit Katharina Günther-Wünsch (CDU), Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, vor der Plenarsitzung des Berliner Abgeordnetenhaus
Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin, spricht mit Katharina Günther-Wünsch (CDU), Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, vor der Plenarsitzung des Berliner Abgeordnetenhausdpa/Fabian Sommer

Berlin investiert pro Schüler mehr als jedes andere Bundesland. Im Jahr 2024 lagen die Ausgaben bei etwa 14.000 Euro pro Schüler, während der Bundesdurchschnitt bei etwa 11.400 Euro lag. Sachsen war mit 10.800 Euro pro Kopf eines der sparsamsten Länder – erzielte dabei jedoch deutlich bessere Ergebnisse als Berlin.

Rund drei Viertel der Berliner Bildungsausgaben entfallen auf Personalkosten, ein großer Teil wird außerdem in die Instandhaltung von Schulgebäuden oder in Sozialprogramme investiert. Kaum jemand stellt trotz der blamablen Ergebnisse in Berlin die Frage, wie das Berliner Steuergeld sinnvoller eingesetzt werden könnte.

Vermutlich ist es richtig, dass Berlin aufgrund spezifischer Probleme mehr Geld auszugeben hat, aber dann müssen die Ergebnisse auch besser werden. Die Statistiken sprechen eine deutliche Sprache: Trotz steigender Ausgaben bleibt die Leistung der Berliner Schulen enttäuschend. Berlin zählt weiterhin zum traurigen Mittelmaß im bundesdeutschen Bildungsranking und verzeichnet zudem hohe Abbrecherquoten. Wer sein Kind in Berlin zur Schule schickt, muss in Kauf nehmen, dass es seine beruflichen Perspektiven verliert. Eine Besserung ist nicht in Sicht.

Die Zeit ist reif, das Berliner Bildungssystem als größte heilige Kuh der Stadt zu schlachten und echte Bildungsgerechtigkeit herzustellen. Die Wähler müssen die CDU in die Verantwortung nehmen und der Regierende Bürgermeister Kai Wegner das Thema Bildung als oberste Priorität auf seine Agenda. Die Zukunft der Stadt steht auf dem Spiel – und nichts Geringeres.

Berliner Zeitung

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