Fall Epstein

Wall Street Journal: Donald Trump schickte schlüpfrigen Brief an Jeffrey Epstein

Der Fall Epstein beschäftigt Amerika weiterhin. Ein Medienbericht hat nun einen angeblich schlüpfrigen Brief ans Licht gebracht. Trump will unterdessen einige Epstein-Dokumente doch freigeben.

Der damalige amerikanische Immobilienunternehmer Donald Trump, seine Freundin, das Model Melania Knauss, der Finanzier Jeffrey Epstein sowie die britische Prominente Ghislaine Maxwell im Jahr 2000 im Mar-a-Lago Club.
Der damalige amerikanische Immobilienunternehmer Donald Trump, seine Freundin, das Model Melania Knauss, der Finanzier Jeffrey Epstein sowie die britische Prominente Ghislaine Maxwell im Jahr 2000 im Mar-a-Lago Club.Davidoff Studios/Getty Images

Für Donald Trump nimmt der Fall um Sexualstraftäter Jeffrey Epstein kein Ende. Der US-Präsident bestreitet, Urheber eines angeblichen Briefs mit schlüpfrigem Inhalt zu Epsteins Geburtstag im Jahr 2003 gewesen zu sein, über den das Wall Street Journal (WSJ) exklusiv berichtete . Trump kündigte Klage gegen die Zeitung an. Auf Trumps Profil auf seiner Plattform Truth Social heißt es in einem Post als Reaktion auf die Berichterstattung: „Das ist ein weiteres Beispiel für FAKE NEWS!“

Das WSJ berichtete am Donnerstag über einen angeblichen Brief, der Trumps Namen tragen und Teil eines Albums mit vielen Geburtstagsbriefen gewesen sein soll. Die Zeitung berief sich auf Einblick in Dokumente. Demnach habe Trump einen anstößigen Brief beigesteuert, der neben der handgemalten Silhouette einer nackten Frau, in deren Schamhaaren sich die Unterschrift „Donald“ versteckt, auch kryptische Bezüge auf ein „wunderbares Geheimnis“ enthält.

Trump: „Ich zeichne keine Bilder von Frauen“

Die Zeitung zitierte im selben Artikel Trump mit den Worten: „Das ist gefälscht. Es ist ein Falschbericht des Wall Street Journals“. Und weiter wurde der US-Präsident zitiert: „Ich zeichne keine Bilder von Frauen“. Und: „Es ist nicht meine Sprache. Es sind nicht meine Worte.“

In Washington wächst der Druck selbst aus dem eigenen Lager auf den US-Präsidenten, Akten zu dem Fall Epstein zu veröffentlichen. Das war eines von Trumps Wahlversprechen. Die Verhaftung Epsteins, der über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht hatte, sorgte in den USA und weltweit für Aufsehen. 2019 beging er mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid.

In Teilen der US-Gesellschaft sorgte Epsteins Tod für wilde Spekulationen, weil er beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte. Präsidenten und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus – auch Donald Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie Aufnahmen belegen.

Trump will doch einige Epstein-Dokumente freigeben

Trump kündigte kurz nach der Veröffentlichung des WSJ-Berichts an, nun doch einige juristische Unterlagen zu dem Fall Epstein freigeben zu wollen. Die Tragweite dieser Dokumente ist unklar. Auch nicht absehbar ist, wann die Unterlagen einsehbar sein könnten.

Trump schrieb auf seiner Plattform Truth Social: „Aufgrund der enormen Aufmerksamkeit, die Jeffrey Epstein zuteilwird“ habe er Generalstaatsanwältin Pam Bondi gebeten, sämtliche „relevante Aussagen“ vor der damaligen sogenannten Grand Jury in dem Fall vorzulegen. Er bezeichnete die Affäre um den Multimillionär dabei als Schwindel der demokratischen Partei. Eine Grand Jury ist eine Gruppe von Geschworenen, die nach der Vorlage von Beweismitteln durch die Staatsanwaltschaft entscheidet, ob Anklage in einem Fall erhoben werden kann. (mit AFP und dpa)