Korea

Trump stellt Treffen mit Kim Jong-un in Aussicht: „Er war sehr gut zu mir“

Südkoreas Präsident Lee spricht von einem „Trump Tower in Nordkorea“. Der US-Präsident fordert die Übereignung einer US-Militärbasis und erwähnt eine baldige Chinareise.

Präsident Donald Trump (r.) und sein südkoreanischer Kollege Lee Jae Myung am Montag im Weißen Haus.
Präsident Donald Trump (r.) und sein südkoreanischer Kollege Lee Jae Myung am Montag im Weißen Haus.imago

US-Präsident Donald Trump hat ein erneutes Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un in Aussicht gestellt. „Irgendwann werde ich ihn sehen“, sagte Trump am Montag kurz vor einem Treffen mit dem südkoreanischen Staatschef Lee Jae Myung im Weißen Haus. Trump brachte außerdem den Anspruch auf das Gebiet eines US-Militärstützpunkts in Südkorea ins Spiel.

Trump hatte den Nordkoreaner Kim in seiner ersten Amtszeit dreimal getroffen. Er kenne den Machthaber sehr gut – „besser als fast jeder andere außer seiner Schwester“, sagte er am Montag. Er freue sich, Kim zu sehen: „Er war sehr gut zu mir.“

Der US-Präsident hatte in der Vergangenheit wiederholt sein „großartiges Verhältnis“ zu Kim gepriesen, obwohl Nordkorea wegen seines Atomwaffen- und Raketenprogramms international weitgehend isoliert ist. Nordkorea ist zudem ein wichtiger Unterstützer Russlands im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Pjöngjang stellt Moskau Soldaten und Waffen zur Verfügung.

Bei dem anschließenden Treffen sagte der südkoreanische Präsident, er freue sich auf Trumps Treffen mit Kim Jong-un, „auf den Bau eines Trump Towers in Nordkorea und auf Golfpartien“. Lee fügte hinzu, der US-Präsident sei „kein Friedensbewahrer, sondern ein Friedensstifter“.

Trump will Gegenleistung für 28.500 US-Soldaten

Trump forderte in dem Gespräch unter anderem eine Gegenleistung für die 28.500 US-Soldaten, die in Südkorea stationiert sind. „Wir haben viel Geld für den Bau eines Stützpunktes ausgegeben“, sagte er. Südkorea habe einen Beitrag geleistet, „aber ich würde gerne sehen, dass wir den Pachtvertrag loswerden und dafür das Land erhalten“.

Vor dem Treffen hatte Trump für Verwirrung gesorgt, als er dem asiatischen Land – einem historischen Verbündeten der USA – „politische Säuberungen“ vorwarf. „Was passiert gerade in Südkorea?“, schrieb er auf seiner Onlineplattform Truth Social. „Es sieht aus wie eine politische Säuberung oder eine Revolution. Unter diesen Umständen können wir keine Geschäfte dort machen.“

Wahrscheinlich bezog er sich damit auf den am Sonntag ausgestellten Haftbefehl gegen den früheren südkoreanischen Regierungschef Han Duck-soo. Han wird vorgeworfen, Ex-Präsident Yoon Suk-yeol bei der Ausrufung des Kriegsrechts im vergangenen Dezember geholfen zu haben.

Bei dem Treffen mit Yoons Nachfolger Lee wischte Trump seine Äußerungen zur „politischen Säuberung“ beiseite. „Ich bin sicher, dass das ein Missverständnis ist“, sagte der US-Präsident. Es „kursiert ein Gerücht“.

Yoon hatte Südkorea mit der Ausrufung des Kriegsrechts in eine tiefe politische Krise gestürzt. Das Parlament in Seoul stimmte daraufhin für die Absetzung Yoons, was das südkoreanische Verfassungsgericht Anfang April bestätigte. Yoon hatte die drastische Maßnahme mit einem Haushaltsstreit begründet.

Trump kündigte während des gemeinsamen Auftritts auch an, er werde „wahrscheinlich in diesem Jahr oder kurz danach“ nach China reisen. Die Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt hatten sich zuletzt etwas gelegt. Trump drohte am Montag jedoch erneut mit Strafzöllen, sollte China seine Ausfuhrbeschränkungen für Seltene Erden nicht aufheben.