Ein Banner als Geste der Reue sollte im Mittelpunkt auf den Tribünen des geschichtsträchtigen Maksimir-Stadions stehen. Das WM-Qualifikationsspiel zwischen Kroatien und Montenegro am vergangenen Montag in Zagreb hätte ein sportliches Ereignis sein sollen, das im besten Fall auch Brücken schlagen könnte. Stattdessen rückte es die ungelösten Konflikte der Vergangenheit in den Mittelpunkt.

Während die kroatische Nationalmannschaft auf dem Rasen souverän 4:0 siegte, entfalteten die montenegrinischen Fans ein Banner mit den Worten: „Sa Lovćena Vila klice, oprosti nam Dubrovniče“. Ins Deutsche übersetzt ist hier die Rede vom montenegrinischen Berg Lovćen, auf dem ein Naturgeist oder eine Fee, repräsentativ für das montenegrinische Volk, um Vergebung bittet. Adressat der Bitte ist die kroatische Stadt Dubrovnik. Ein poetisches Streben nach Absolution für die Bombardierung der dalmatinischen Stadt während der Jugoslawienkriege, im Stil des Dichterfürsten Njegoš, dessen Werk zu den wichtigsten Erzeugnissen der serbischen und montenegrinischen Literatur zählt.

Hassparolen als Antwort

Politische Folgen in Podgorica

Sport als Bühne für ungelöste Konflikte

„Töte den Serben“: Wenn Versöhnung im Fußballstadion scheitert

Ein montenegrinisches Banner bittet um Vergebung, kroatische Fans antworten mit Hassparolen. Ein WM-Qualifikationsspiel in Zagreb zeigt, wie schwierig Aufarbeitung und Annäherung im postjugoslawischen Raum noch immer sind.

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„Töte den Serben“: Wenn Versöhnung im Fußballstadion scheitert

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