Warum hat Polens am schnellsten wachsendes Medienunternehmen ein Interview mit einem Mörder geführt? Das fragen sich aktuell viele Polen der politischen Mitte. Eine Debatte ist entbrannt.
Worum geht es? Janusz Walus, ein rechtsextremer Mörder aus Südafrika mit polnischen Wurzeln, ist vor kurzem aus seiner Haft nach Polen zurückgekehrt und hat einen Monat später einem konservativen Portal ein Interview gegeben. Eines, bei dem die Zuschauer die Redakteure anrufen konnten.
Walus wanderte während der kommunistischen Herrschaft in Polen im Jahr 1981 nach Südafrika aus. Er erhielt 1986 die Staatsbürgerschaft und wurde bald darauf Mitglied der neonazistischen, rassistischen Organisation „Afrikaner Resistance Movement“ („Afrikaner Weerstandsbeweging“). Die AW-Flagge war eine direkte Anspielung auf die Flagge von Hitlers Drittem Reich.
1993 ermordet Janusz Walus Chris Hani, einen Anti-Apartheid-Aktivisten und Führer der Kommunistischen Partei Südafrikas. Walus erschoss Hani direkt vor seinem Haus. Walus wurde zum Tode verurteilt, was in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt wurde. Im Jahr 2015 beantragte er die Möglichkeit, seine Strafe in Polen zu verbüßen, dem wurde aber nicht stattgegeben. Im Jahr 2022 wurde er unter Auflagen aus der Haft entlassen, und am 7. Dezember 2024 flog er nach Warschau.

Mit einem Abo weiterlesen
- Zugriff auf alle B+ Inhalte
- Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
- Jederzeit kündbar
Sie haben bereits ein B-Plus? Melden Sie sich an
Doch lieber Print? Hier geht's zum Abo Shop
