Russland

YouTube in Russland: Warum die Behörden gegen das Videoportal vorgehen

Die russischen Behörden versuchen, den Empfang von YouTube zu stören. Der Google-Konzern könnte sich massiver mit dem Kreml anlegen – wenn er es wollte.

Der russische Sänger Shaman Yaroslav Dronov protestiert vor der amerikanischen Botschaft in Moskau gegen die Blockade von YouTube.
Der russische Sänger Shaman Yaroslav Dronov protestiert vor der amerikanischen Botschaft in Moskau gegen die Blockade von YouTube.Mikhail Voskresenskiy/imago

Der Kampf russischer Behörden gegen den amerikanischen Videoanbieter YouTube im eigenen Land ist in einer neuen Runde. Massive und landesweite Schritte werden zur Vorbereitung einer möglichen Sperre des Videodienstes unternommen. Anfang letzter Woche warnten zwei führende Mobilfunkanbieter des Landes, MTS und Beeline, vor bevorstehenden massiven Störungen des Dienstes. Am Donnerstag berichteten zahlreiche Nutzer und Analysedienste über Ausfälle von YouTube überall in Russland. Die Seite lasse sich kaum öffnen, Videos starteten nicht.

Am Freitag schließlich dementierte der Google-Konzern gegenüber der Moskauer Zeitung Kommersant, mit den Störungen irgendetwas zu tun zu haben. Die Ausfälle seien „nicht auf technische Probleme zurückzuführen“. Am Wochenende stellte YouTube das Streaming hoch aufgelöster Videos ein. Die russische Aufsichtsbehörde Roskomnadzor lehnte gegenüber Kommersant jede Stellungnahme ab. Zuvor hatten Offizielle betont, bereits regional aufgetretene Störungen seien lediglich auf veraltete Google-Hardware in Russland zurückzuführen und eine Folge der westlichen Sanktionen.

Berliner Zeitung

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