Zentralasien

Nach „Trump-Korridor“ zweiter Erfolg der USA: Kasachstan tritt Abraham-Abkommen bei

Mit der Teilnahme an einem „westlichen“ Format demonstriert Kasachstan Distanz gegenüber Russland und China. Die amerikanische Position ist gestärkt. Eine Einordnung.

Hat Kasachstan für die Abraham-Abkommen gewonnen: US-Präsident Donald Trump (r.) und sein kasachischer Amtskollege Kassym-Jomart Tokayew in Washington.
Hat Kasachstan für die Abraham-Abkommen gewonnen: US-Präsident Donald Trump (r.) und sein kasachischer Amtskollege Kassym-Jomart Tokayew in Washington.www.imago-images.de

Der am Freitag verkündete Beitritt Kasachstans zu den Abraham-Abkommen unterstreicht das Bestreben der zentralasiatischen Staaten, sich jenseits der mächtigen Nachbarn China und Russland eigenständig zu positionieren. Dazu gehört der türkische Vektor in Gestalt der Organisation der Turkstaaten, die die fünf zentralasiatischen „Stans“, Aserbaidschan, die Türkei und als assoziiertes Mitglied Ungarn vereint. Dazu gehören aber auch die USA, denen Kasachstan mit der Abraham-Assoziierung jetzt ein Stück entgegengeht.

Auch wenn Kasachstan schon seit 1992 diplomatische Beziehungen zu Israel unterhält, bekommt es nun die Gelegenheit, bestehende Kooperationen zu Themen wie Technologie, Landwirtschaft, Sicherheit oder Energie zu vernetzen und in ein multilaterales Format einzubetten. Perspektivisch eröffnen sich weitere Chancen: Rohstoffe, kritische Mineralien, Innovations- und Infrastrukturprojekte. Für Kasachstan, mit 20 Millionen Einwohnern doppelt so groß wie Israel, ist der Zugang zu israelischer Technologie durchaus von Bedeutung.

Berliner Zeitung

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