Geopolitik

Lateinamerika im globalen Machtpoker – China legt vor, Europa hinkt hinterher

China und der Westen konkurrieren um Lateinamerika. Für die rohstoffreiche Region beginnt ein Wettlauf, der über die künftige Ordnung der multipolaren Welt mitentscheidet. Ein Gastbeitrag.

Der brasilianische Präsident Lula da Silva wurde bei seinem Amtsbesuch in China als Zeichen der Freundschaft feierlich empfangen.
Der brasilianische Präsident Lula da Silva wurde bei seinem Amtsbesuch in China als Zeichen der Freundschaft feierlich empfangen.Xinhua/imago

In der hellen Empfangshalle des China National Convention Center (CNCC) fällt der Blick angesichts der minimalistischen Architektur sofort auf das gigantische Bild der verbotenen Stadt. Es ist 25 Meter hoch, 18 Meter breit und füllt somit die stirnseitige Wand des Saals komplett aus. Bei genauerer Betrachtung wird jedoch deutlich: Es handelt sich gar nicht um ein Gemälde, sondern um einen gigantischen LED-Bildschirm – der größte seiner Art in der ganzen Volksrepublik. Moderne trifft auf Tradition. Und an diesem Ort traf auch im Mai Lateinamerika auf China. Auf dem LED-Bildschirm mit der verbotenen Stadt war anlässlich des Treffens auf Mandarin, Englisch und Spanisch zu lesen: „Viertes Ministertreffen des Forums Chinas und der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (Celac)“.

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar