Geopolitik

Wahlsiege in Europa und Amerika: Was macht die Rechten so erfolgreich?

Rechts ist in: Nach einem halben Jahrhundert dreht sich das Pendel. Der „Kampf gegen rechts“ ist aussichtslos. Die Gründe reichen viel tiefer. Ein Essay.

Selfie mit rechten EU-Skeptikern (v.l.): Gerolf Annemans (Belgien), Marine Le Pen (Frankreich), Geert Wilders (Niederlande) und Tomio Okamura (Tschechien) 2019 in Prag
Selfie mit rechten EU-Skeptikern (v.l.): Gerolf Annemans (Belgien), Marine Le Pen (Frankreich), Geert Wilders (Niederlande) und Tomio Okamura (Tschechien) 2019 in PragOndøej Deml/dpa

Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Rechtspopulismus. Die Abwandlung des Marx-Zitats von 1848 liegt angesichts einer Welle rechter Erfolge (und der überaus dünnhäutigen Reaktion des liberalen Establishments) auf der Hand. Spätestens seit dem Wahlsieg von Donald Trump in den USA ist das Glas für die Rechtsparteien nicht mehr halb leer, sondern halb voll.

In den Niederlanden führt Geert Wilders’ PVV als stärkste Partei eine durch und durch konservative Koalition; die „Postfaschistin“ Giorgia Meloni regiert Italien; in Frankreich besitzt Marine Le Pen (oder ihr Ziehsohn Jordan Bardella) 2027 alle Chancen auf das Präsidentenamt; in Ungarn führt Viktor Orbán seit Jahren eine rechtskonservative Regierung; in Österreich bastelt die rechte FPÖ als stärkste Kraft an einer Regierungskoalition mit der bürgerlichen ÖVP.

Berliner Zeitung

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