Neulich traf ich Atef Abu Saif. Der aus Gaza stammende Schriftsteller arbeitet derzeit als Chronist des Grauens. Die ersten 85 Tage des Krieges hat er mit seinem 15-jährigen Sohn in Gaza ausgeharrt. Er sah Dutzende Familienmitglieder und Freunde sterben, grub mit seinen Händen nach ihren Leichnamen. Er floh mit seiner Schwiegermutter im Rollstuhl Richtung Süden und kümmerte sich um seine 23-jährige Nichte Wissam, Absolventin der Kunsthochschule, nachdem sie ihre Eltern, fast alle Geschwister, ihre Beine und die rechte Hand verloren hatte. In seinem Tagebuch „Don’t look left. A Diary of Genocide“ erzählt Abu Saif die Geschichten hinter dem Krieg, macht Zehntausende anonyme Opfer wieder zu Menschen.

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