Gastbeitrag

„Hillbilly Elegy“: Vielleicht ist JD Vance gar kein Opportunist?

Memoiren sind für amerikanische Politiker wichtig. Sie sollen nicht so sehr Fakten, sondern Charisma verbreiten. Wie ist es bei JD Vance? Ein Gastbeitrag.

Der Republikaner JD Vance
Der Republikaner JD VanceIMAGO/Brent Gudenschwager

Niemals aufgeben! Die Lektionen, die uns Donald Trumps autobiographische Business-Ratgeber „Die Kunst des Erfolgs“ (1987) und „Gib niemals auf! Wie ich meine größten Herausforderungen in meine größten Triumphe verwandelte“ (2008) lehren, klingen nach dem schlimmsten Coaching-Wochenende. Aber stimmt es wenigstens faktisch, was Trump da erzählt?

Hillary Clinton nannte ihren Kontrahenten 2016 einen pathologischen Lügner und wiederholte den Vorwurf in ihren nach der verlorenen Wahl erschienenen Memoiren „What Happened“ („Was passiert ist“). Joe Biden führte dieses Erbe fort. Aber auch wenn Letzterer 2020 die Wahl gewann: An Trump, der eben kein bloßer Lügner ist, sondern für einen postfaktischen Paradigmenwechsel steht und die Idee überprüfbarer Wahrheiten überhaupt ad absurdum zu führen versucht, prallt jeder Lügenvorwurf ab.

Berliner Zeitung

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