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Kommentar – RBB-Chefredakteur David Biesinger war von Anfang an eine Fehlbesetzung

Der Rücktritt von Biesinger ist lange überfällig, nicht erst seit dem Fall Gelbhaar. Was nun aus ihm wird? Die Möglichkeiten, weich zu fallen, sind vielfältig beim RBB.

Benjamin Pritzkuleit

Endlich hat RBB-Chefredakteur David Biesinger die Konsequenzen gezogen und ist zurückgetreten. Oder konnte er einfach nicht mehr anders? Im Medienmagazin von Radio eins am 25. Januar hatte er auf die Frage des Moderators, ob er infolge der Gelbhaar-Affäre nicht an einen Rücktritt denke, noch erwidert: Das wäre ja nur eine „Proforma-Nummer“, mit der „nichts gelöst“ sei und aus der man auch nichts lernen würde. Es solle keine „Symbolpolitik betrieben werden und am Ende hat sich nichts geändert“, sagte Biesinger.

Nun, an dieser Stelle war ein Symbol längst überfällig. Gerade, was Biesinger betrifft. Er dürfte ein wichtiger Grund dafür sein, dass sich seit dem Skandal um die ehemalige Intendantin Patricia Schlesinger nicht wirklich etwas geändert hat beim RBB. Biesinger klammerte sich an seinen Posten mit dem Argument, dass er als Chefredakteur angeblich nicht zur Geschäftsleitung gehört und deshalb weder etwas vom ausufernden Projekt „Digitales Medienhaus“ noch etwas von den vielen anderen, dubiosen Vorgängen im Sender gewusst hätte. Man muss sagen: Dann war er wohl von Anfang an eine Fehlbesetzung.

Berliner Zeitung

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