Die dramatische Lage ist erwartbar gewesen. Seit Mitte September sterben jede Woche deutlich mehr Menschen an Covid-19, als in der Woche zuvor. Umso erstaunlicher ist es, dass dies bisher in der öffentlichen Wahrnehmung nur eine untergeordnete Rolle gespielt hat. Dabei ist die tägliche Zählung der Toten an sich schon ein erschreckender Vorgang. Die grausige Routine bleibt allerdings technisch und abstrakt. Man begreift nicht, dass sich hinter diesen Chiffren einzelne Menschen verbergen, die sterben. Jeden Tag. Mehr als 21.000 sind es bisher. Die Zahl einer Kleinstadt. Und man bekommt doch auf diese Weise kein Gefühl dafür.

Es hat vereinzelte Versuche gegeben, das zu ändern. Deutlich zu machen, um was es eigentlich geht. Dass hier Menschen an einer Krankheit sterben, die wir noch im vergangenen Jahr nicht gekannt haben. Dass eine Wahrscheinlichkeit besteht, Angehörige, Freunde, Bekannte zu verlieren. Dass die meisten wegen der Infektionsgefahr ganz allein sterben müssen. Dass wir aus demselben Grund nicht mal mit den üblichen Ritualen wie einer großen Trauerfeier Abschied von ihnen nehmen können. Aber auch eine Debatte über diese verstörenden Umstände fehlt bisher vollkommen.

Die unsichtbaren Toten

Am Freitag meldete das Robert-Koch-Institut 592 neue Corona-Todesfälle. So viele Menschen mit einer Covid-Infektion sind in Deutschland bisher noch nie an einem Tag gestorben. Die Zahlen der Toten steigen jetzt ähnlich stark wie die der infizierten Menschen. „Die Lage ist besorgniserregend. Wir haben immer mehr schwere Verläufe. Todesfälle nehmen zu wie auch Langzeitfolgen“, sagte der Chef des Robert-Koch-Instituts in der vergangenen Woche. Mit Blick auf Weihnachten rechnet er mit weiter steigenden Infektionszahlen, mehr Toten und empfiehlt ausschließlich virtuelle Feiern.

Die zweite Welle entpuppt sich als tödlicher als die erste. Es ist ein Sterben allein und unbetrauert. Für ein nationales Gedenken war bisher keine Zeit.

Die unsichtbaren Toten der Pandemie

16:9

Politik

Bundespolitik

Die Royal Navy hat nach britischen Angaben ein russisches Kriegsschiff abgefangen. In den vergangenen zwei Wochen fing das Patrouillenboot „HMS Severn“ die russische Korvette „RFN Stoikiy“ sowie den Tanker „Yelnya“ im Ärmelkanal ab, teilte das Verteidigungsministerium einem BBC-Bericht zufolge am Sonntag mit.<br><br>Die „HMS Severn“ übergab die Überwachungsaufgaben schließlich an einen nicht genannten Nato-Verbündeten, hieß es weiter. Das britische Schiff habe „weiterhin aus der Ferne beobachtet und sei bereit, auf unerwartete Aktivitäten zu reagieren“.

Die Royal Navy hat nach britischen Angaben zwei russische Schiffe im Ärmelkanal abgefangen. Großbritannien meldet zunehmende russische Marineaktivitäten.

Großbritannien meldet: Russisches Kriegsschiff abgefangen

News

Internationales

Russland

London

Der Poker um ein Ende des Ukraine-Krieges ist nicht in erster Linie von moralischen oder geopolitischen Motiven getrieben. In Russland und im Westen dämmert die Einsicht, dass sich keine der beiden großen Konfliktparteien die Fortsetzung der militärischen Auseinandersetzung viel länger wird leisten können.

Die USA und Russland verhandeln über die Ukraine, weil sich keiner von beiden diesen Krieg leisten kann. Donald Trump schickt seinen Schwiegersohn vor.

Ukraine-Krieg: Alle sind pleite, jeder sucht einen Notausgang

Geopolitik

Ukraine

Europa

Donald Trump

China

Frankreich

Italien

Spanien

Sanktion

Großbritannien, Frankreich und Deutschland haben einen <a href="https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/friedensverhandlungen-in-genf-ukraine-und-eu-legen-gegenvorschlag-zu-us-plan-vor-li.10006973">Gegenentwurf</a> zu dem von den <a href="https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/putin-trump-wer-wirklich-hinter-dem-28-punkte-plan-fuer-die-ukraine-steht-li.10006985">USA vorgelegten 28-Punkte-Friedensplan</a> für die Ukraine erarbeitet. Der <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.reuters.com/business/finance/full-text-european-counter-proposal-us-ukraine-peace-plan-2025-11-23/">vollständige Text dieses europäischen Papiers</a> liegt der Nachrichtenagentur Reuters vor und wurde am Sonntag veröffentlicht.<br><br>Der Gegenvorschlag übernimmt die Struktur des US-Plans, geht diesen aber nach Angaben von Reuters „Punkt für Punkt“ durch und markiert Änderungen sowie Streichungen. Die drei Staaten – häufig als „E3“ bezeichnet – schlagen unter anderem Anpassungen bei Sicherheitsgarantien, der künftigen Truppenstärke der Ukraine, der Nato-Perspektive des Landes und beim Umgang mit von Russland besetzten Gebieten vor.

Großbritannien, Deutschland und Frankreich haben den US-Friedensplan Punkt für Punkt überarbeitet. Der Text zeigt deutliche Abweichungen bei Nato-Frage, Truppenstärke und Gebieten.

Ukraine-Frieden: Europas Gegenvorschlag zum 28-Punkte-Plan: Das sind die Unterschiede

Theoretisch sollte die EU-Chatkontrolle Geschichte sein. Doch in der Praxis wird weiter am kritisierten Gesetz in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/bruessel">Brüssel</a> gearbeitet – und zwar hinter verschlossenen Türen. Der Entwurf soll am Mittwoch auf der Tagesordnung der EU-Botschafter stehen und „ohne Diskussion“ abgesegnet werden, wie der EU-Abgeordnete Martin Sonneborn (Die Partei) auf X berichtet.

Die EU-Chatkontrolle soll hinter verschlossenen Türen verabschiedet werden. Ein Gesetz, das die Privatsphäre der Nutzer gefährdet. Was steckt dahinter?

EU-Chatkontrolle soll „ohne Diskussion“ durchgewunken werden

EU-Kommission

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) betonte nach den Genfer Verhandlungen, man dürfe sich nicht „über die Köpfe der Europäer und der Ukrainer hinweg“ einigen. Die Souveränität der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/ukraine">Ukraine</a> müsse gewahrt bleiben. Doch diese Formulierung offenbart einen fundamentalen Widerspruch. Wenn die Ukraine souverän ist, hat sie auch das Recht, sich über die Köpfe der Europäer hinweg mit den USA und Russland zu einigen – selbst wenn das Ergebnis Brüssel nicht schmeckt.

Die Europäer kritisieren Russlands imperiales Gebaren. Doch was, wenn die Ukraine einen Frieden möchte, der Brüssel nicht schmeckt und EU-Interessen zuwiderläuft? Eine kommentierende Analyse.

Die unsichtbaren Toten

Mit einem Abo weiterlesen

Lesen Sie mehr zum Thema