Beschluss des Landgerichts München

Denkzettel für die Bild: Zeitung darf Sylt-Video nicht unverpixelt zeigen

Vor drei Wochen ging ein Video aus Sylt viral, auf dem Partygäste eine ausländerfeindliche Parole grölten. Die Bild-Zeitung stellte sie an den Pranger – und wird nun abgestraft.

Club Pony in Kampen auf Sylt: Hier wurde das Video aufgenommen, in dem betrunkene junge Erwachsene eine alte Neonazi-Parole zu einem Partyhit von Gigi d’Agostino sangen.
Club Pony in Kampen auf Sylt: Hier wurde das Video aufgenommen, in dem betrunkene junge Erwachsene eine alte Neonazi-Parole zu einem Partyhit von Gigi d’Agostino sangen.Eventpress/Imago

Es waren Gesichter, die Millionen Menschen in diesen Tagen zu sehen bekamen: Die Bild-Zeitung hatte mehrere junge Erwachsene, die auf Sylt betrunken „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ gegrölt hatten, auf ihrer Webseite und in ihrer Printausgabe unverpixelt abgebildet. Eine junge Frau, die im Video zu Gigi d’Agostinos Partyhit „L’amour toujours“ den alten Neonazi-Slogan brüllte, verlor kurz nach Verbreitung des Videos ihren Job und erhielt ein temporäres Hausverbot an ihrer Universität. Sie ließ sich die Verbreitung ihres Fotos durch das Boulevardblatt aber nicht gefallen, stellte einen Verfügungsantrag vor dem Landgericht München. Und gewann jetzt gegen den Axel-Springer-Verlag.

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar