Meinung

Das ist der Preis, den wir zahlen müssen, um Berlin klimaneutral umzugestalten

Die nächste Landesregierung muss mehr Geld in die energetische Modernisierung der Dienstgebäude des Landes Berlin investieren. Doch das allein reicht nicht. Ein Kommentar.

Berlin braucht mehr davon: Photovoltaikanlagen wandeln Sonnenlicht in elektrischen Strom um.
Berlin braucht mehr davon: Photovoltaikanlagen wandeln Sonnenlicht in elektrischen Strom um.Sören Stache/dpa

Wir haben sie noch in den Ohren, die wohlklingenden Worte der Berliner Politiker nach dem gescheiterten Klima-Volksentscheid.

CDU-Generalsekretär Stefan Evers kündigte an, dass eine CDU-geführte Landesregierung „mit massiven Investitionen in energetische Sanierungen und moderne Infrastruktur den CO2-Ausstoß in unserer Stadt wesentlich reduzieren“ werde. Und die noch Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) versprach: „Wir arbeiten dafür, dass Berlin schnellstmöglich vor 2045 klimaneutrale Stadt wird.“

Wenn die Koalition aus CDU und SPD zustande kommen sollte, können die beiden Parteien beweisen, ob sie es ernst gemeint haben. Die Berliner Immobilienmanagement GmbH, die die landeseigenen Dienstgebäude verwaltet, hat nämlich erklärt, dass das Ziel der klimaneutralen Stadt bis 2045 zu schaffen sei. Allerdings unter der Bedingung, dass es genug Geld gibt, um den Gebäudebestand energetisch zu sanieren.

Die Wärmeversorgung muss zum Beispiel stärker auf umweltfreundliche Wärmepumpen umgestellt werden. Außerdem müssen mehr Photovoltaikanlagen errichtet werden, die Sonnenlicht in elektrischen Strom umwandeln. Neben den bislang veranschlagten 20 Millionen Euro jährlich benötigt die BIM weitere 105 Millionen Euro pro Jahr, um den Gebäudebestand des Landes klimaneutral umzugestalten.

Denkmalschutz muss Kompromisse machen

Doch Geld allein reicht nicht aus. Notwendig ist zudem ein Umdenken, um beispielsweise die Errichtung von Photovoltaikanlagen zu erleichtern. Der Denkmalschutz stellt sich bislang immer wieder gegen die Installation von Sonnenkollektoren auf den Dächern denkmalgeschützter Gebäude. Hier sollte es mehr Kompromissbereitschaft geben. Wenn wichtige Sichtbeziehungen gestört werden, ist ein Verbot sicher angebracht, aber nicht mehr in jedem Fall. Das ist der Preis, den wir dafür zahlen müssen, um Berlin bis 2045 klimaneutral umzugestalten.