COP28

Die Klimakonferenz ist zu einem Event verkommen, das mehr CO₂ produziert, als es verhindert

Auf der COP28 erklärt der Präsident, Öl und Gas würden nicht gestoppt, und die Teilnehmer reden nur noch über Gaza. Zeit, Schluss zu machen. Ein Kommentar.

Protest, der Menschen zum Nachdenken bringt: die amerikanische Klimaaktivistin Alice McGown als Gabelschwanzseekuh bzw. Seeschwein auf der COP28 in Dubai.
Protest, der Menschen zum Nachdenken bringt: die amerikanische Klimaaktivistin Alice McGown als Gabelschwanzseekuh bzw. Seeschwein auf der COP28 in Dubai.Joshua A. Bickel/AP

Je länger es die Weltklimakonferenz gibt, desto schlechter geht es dem Klima. Das muss keine Kausalität sein, aber komisch ist es doch. Zum 28. Mal treffen sich derzeit Regierungsvertreter, Nichtregierungsorganisationen und Klimaschützer, um Klimaschutz voranzutreiben, während gleichzeitig der weltweite Ausstoß von Kohlendioxid aus fossilen Energieträgern schon wieder den Rekord des vergangenen Jahres bricht – und damit der höchste aller Zeiten ist. Auch in Deutschland laufen die Gas- und Kohlekraftwerke auf Volllast, ein Ende ist nicht absehbar. Man wird das Gefühl nicht los: Je mehr über Klimaschutz konferiert wird, desto weniger wird das Klima tatsächlich geschützt.

Tatsächlich scheinen die alljährlichen Massenevents mit Zigtausenden angemeldeten Teilnehmern – diesmal sind es 90.000 (NEUNZIGTAUSEND!) – und Flügen aus der ganzen Welt nicht mehr vornehmlich stattzufinden, um das Ziel, die Reduktion von Treibhausgasen, voranzutreiben. Sie sind zu einer Mischung aus Prestigeveranstaltung, Bühne und Klassentreffen geworden.

Berliner Zeitung

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