Klimaschutz

Das stört mich an den Klima-Klebern: Schülerin kritisiert Aktionen der Letzten Generation

Die Intention hinter den Straßenblockaden der Aktivisten hält unsere junge Autorin für richtig, die Aktionen selbst aber nicht. Hier erklärt sie, was sie stört.

Der Frust über die Klimaaktivisten führt immer wieder auch zu Gewalt auf den Straßen.
Der Frust über die Klimaaktivisten führt immer wieder auch zu Gewalt auf den Straßen.Paul Zinken/dpa

Hannah Amede ist 15 Jahre alt und Schülerpraktikantin bei der Berliner Zeitung. Sie hat sich Gedanken über die Straßenblockaden der Letzten Generation gemacht.

Jeder kennt sie, die Klima-Kleber. Und ich persönlich finde die Intention hinter ihren Aktionen richtig. Nur: Die Art und Weise, wie die Letzte Generation vorgeht, lässt meines Erachtens zu wünschen übrig.

Die Verkehrsblockaden durch Klimaaktivisten sind bei vielen Menschen unbeliebt, sie verursachen genervte Bürger und Staus. Der Unmut über die Letzte Generation ist für mich absolut nachvollziehbar. Doch ich glaube auch, dass zu viele Menschen die Parallelen zwischen den Zielen der Aktivisten und dem Vorteil für die Bürger nicht erkennen. Zum Beispiel fordert die Letzte Generation ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket, was eine große Entlastung für viele wäre.

Ich stimme den Aktivisten zu, dass mehr Aufmerksamkeit auf die Klimakrise gelenkt werden muss. Diese Krise gefährdet schon heute viele Menschen. Im Hinblick darauf geht ihre Methode auf: Die Letzte Generation startet in Deutschland, Österreich und Italien immer wieder Aktionen, bei denen sie sich auf der Straße festklebt oder in Schrittgeschwindigkeit in Fahrtrichtung läuft – damit bleibt sie im Gespräch.

Doch zwei Dinge stören mich an den Blockaden: Erstens bringen die Aktivisten damit sogar Politiker gegen sich auf, die ebenfalls für mehr Klimaschutz kämpfen. Und zweitens geben sie anderen Parteien die Möglichkeit, Stimmung gegen Klimapolitik zu machen.

Diese Parteien nutzen die Abneigung der Bevölkerung aus, um Anhänger und Aufmerksamkeit zu gewinnen. Das ist das Gegenteil von dem, was Klimaaktivisten mit ihren Aktionen erreichen wollen. Würde man den Protestort ändern, ihn zum Beispiel vor ein Rathaus verlegen, würde man mehr Zuspruch in der Gesellschaft finden. Denn zurzeit scheint vielen Autofahrern nicht klar zu sein, dass die Aktivisten nicht gegen die Bürger sind, sondern ausschließlich für mehr Klimaschutz.