Anschlag auf Weihnachtsmarkt

Attentat von Magdeburg: Taleb A. und das Systemversagen der deutschen Behörden

Immer wieder ist der Täter von Magdeburg ins Visier der Polizei geraten, hat mit brutalen Anschlägen gedroht. Hätte der deutsche Staat die Todesfahrt verhindern können?

Der Tatort auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt.
Der Tatort auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt.dts/imago

Elf Jahre bevor Taleb A. am vergangenen Freitag mit einem BMW über den Magdeburger Weihnachtsmarkt am Alten Markt raste, fünf Menschen tötete und mehr als 200 weitere verletzte, hatte er schon einmal mit einem Anschlag gedroht. Es war das Jahr 2013, einen Tag zuvor hatten muslimische Extremisten einen Bombenanschlag auf den Marathon in Boston im US-Bundesstaat Massachusetts verübt, und A. befand sich im Streit mit der Ärztekammer von Mecklenburg-Vorpommern.

Es ging um Prüfungsleistungen, Teile seiner medizinischen Ausbildung sollten möglicherweise nicht anerkannt werden. Taleb A. drohte. Sollte seinen Wünschen nicht entsprochen werden, sagte der Saudi zu einer Mitarbeiterin der Ärztekammer, werde „etwas Schlimmes“, etwas von „internationaler Bedeutung“ geschehen. „Haben Sie die Bilder aus Boston gesehen?“, fragte er sie. „So was passiert dann hier auch.“

Berliner Zeitung

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