Kolumne

Abwicklung der DDR: So hat die Treuhand die Presse an den Westen verkauft

Wie agierte die Treuhand bei der Privatisierung der DDR-Presse? Unsere Autorin schaut als Forscherin hinter die Kulissen – und hat Pikantes in Thüringen im Blick.

In Ostdeutschland gibt es nur noch eine Zeitung, die in ostdeutscher Hand ist. Die Ostthüringer Zeitung ist es nicht.
In Ostdeutschland gibt es nur noch eine Zeitung, die in ostdeutscher Hand ist. Die Ostthüringer Zeitung ist es nicht.Jan-Peter Kasper/dpa

Der Tag der Deutschen Einheit steht vor der Tür – wieder einmal. Auch 34 Jahre nach dem Beitritt der DDR zur BRD bleiben viele Fragen offen. Das heißt, die Wende- und Nachwendezeit bleibt eine Lücke in unserem Verständnis Ostdeutschlands.

Seit vier Jahren arbeite ich an dieser Lücke und erforsche die Rolle der Treuhandanstalt (THA) in der Privatisierung der DDR-Presse. Schon vor einem Jahr schrieb ich zu diesem Thema eine Kolumne. Damals ging es um die Privatisierung der Berliner Zeitung, aktuell schaue ich auf das Land Thüringen. Dort kaufte die WAZ-Gruppe aus Essen gleich drei (!) Zeitungen. Ein kartellrechtliches Unding und (eigentlich) unmöglich. Denn die Ostthüringer Zeitung (OTZ), die Thüringer Landeszeitung (TLZ) und die Thüringer Allgemeine (TA) liegen in einem Bundesland. Mit deren Kauf übernahm die WAZ-Gruppe also 70 Prozent des lokalen Zeitungsmarktes.

Berliner Zeitung

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