Abwechselnd bekomme ich auf meinem Handybildschirm Raketenschauer und Bikinifotos angezeigt. Während bei X der dritte Weltkrieg gefühlt schon begonnen hat und ich am Schreibtisch sitze, liegen einige meiner Freunde am Berliner Schlachtensee.
„Urlaub auf Keta“ ist ein mir zugesandtes Bild untertitelt, das nackte Oberkörper und ein Handy mit fünf aufgehäuften Linien des weißen Pulvers zeigt, das meine Freunde in kürzester Zeit in einen dissoziierten Zustand versetzen wird. Verschachtelt wird die Welt um sie herum gleich aussehen, denke ich. Verzerrte Geräusche und Dimensionen sowie die kurzzeitige Abwesenheit von Sorgen, die bei Bedarf und nach Wunsch wiederholt wird, werden mit etwas Glück einen kathartischen Effekt haben.

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