An einem der letzten warmen Abende des Jahres steht Joe Chialo auf der Bühne des Festsaals Kreuzberg und wird nicht ausgebuht. Das ist ein Fortschritt: Im Vorjahr noch hielt der CDU-Kultursenator zum selben Anlass eine Lobrede auf den Ausbau der Autobahn A100. Für nicht wenige der damals Anwesenden ist dieser potenziell existenzbedrohend, dementsprechend zornig fielen die Reaktionen aus.
Heute aber redet er von der „Bassline der Vielfalt“, welche „das Alphabet der Berliner Clubkultur“, angefangen mit dem About Blank bis hin zum Watergate, darstelle. Das klingt gut, bedeutet wenig und stört deshalb niemanden. Im Rahmen der Preisverleihung zum Tag der Clubkultur fallen insgesamt sehr viele blumige Worte mit sehr wenig Bedeutung, wie das auf solchen Veranstaltungen die Regel scheint.

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