Comeback

Spuren der DDR bleiben sichtbar: Das wird aus dem früheren Kulturhaus in Oberschöneweide

Nach mehr als 30 Jahren Leerstand wird das ehemalige Kulturhaus in Oberschöneweide unter dem Namen „Wilhelmine“ nun wieder zum Leben erweckt. Ein Ortsbesuch.

Der große Saal im früheren Kulturhaus: früher voller Leben und jetzt diese Agonie
Der große Saal im früheren Kulturhaus: früher voller Leben und jetzt diese AgonieEspen Eichhöfer/Ostkreuz

Die Pilze haben sich ihren Weg durch den PVC-Boden gebahnt. Die fleischigen Exemplare mit trompetenförmigen Trichtern scheinen sich wohlzufühlen. Werden sie irgendwann den Saal übernehmen, wie in einem dieser postapokalyptischen Filme, in denen die Natur die Metropolen verschlingt?

Wir stehen im Herzen eines Gebäudes, das mehr als 30 Jahre lang sich selbst überlassen war. Der Putz blättert in großen Fetzen von den Wänden, hängt wie kleine Stalaktiten unter der Kassettendecke. Feuchtigkeit und unzählige Anstriche brachten changierende Farbverläufe hervor, müdes Gelb, fahles Blau, Ochsenblut, dazu der erbsengrüne Bühnenvorhang, Relikt des letzten Auftritts.

Berliner Zeitung

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