Ihre Wurzeln liegen in Albanien, geboren ist sie im Kosovo, da kann man schon mal den Überblick verlieren bei der Geografie: Bei einem Konzert in der ungarischen Stadt Szeged schwenkte Rita Ora eine Fahne. Allerdings nicht die ungarische, sondern die serbische. Ein Fan habe ihr das rot-blau-weiß gestreifte Textilstück kurz vor dem Auftritt am Samstagabend in die Hand gedrückt, sagte sie am Sonntag dem kosovarischen Portal klankosova.tv.
Vom Scheinwerferlicht geblendet, habe sie nicht erkennen können, dass es sich um eine serbische und nicht um eine ungarische Fahne handelte. Die ungarische Staatsflagge ist rot-weiß-grün gestreift. „Ich bin eine stolze Albanerin aus dem Kosovo und hatte nicht die Absicht, meine Herkunft zu leugnen oder mein Volk zu provozieren“, sagte sie.
Das wird sicherlich so gewesen sein, ein wenig peinlich ist es natürlich trotzdem. Doch mit Missgeschicken auf der Bühne ist Rita Ora nicht alleine, wie das folgende Listicle zeigt.
1. Klaus Kinski und die Publikumsbeschimpfung
Ohnehin nie von Komplexen geplagt, ging Schauspieler Klaus Kinski mit seiner One-Man-Show „Jesus Christus Erlöser“ auf Tournee und machte erste Station in der Berliner Deutschlandhalle, wo Kinski vor rund 5000 Zuschauern über Jesus und die Liebe und natürlich vor allen Dingen von sich reden wollte.
Das ging ordentlich nach hinten los, denn Kinski gerät ob seiner salbenden Worte von Jesus dem Revolutionär mit dem Berliner Publikum aneinander, das ihn immer wieder unterbricht. Und beleidigt: ein „Kaviarfresser“ sei er. Kinski pöbelt zurück und die Situation eskaliert, als ein Mann die Bühne betritt, um Kinski zu belehren. Der flippt erwartungsgemäß aus: „Er hätte eine Peitsche genommen und dir in die Fresse geschlagen, das hätte er gemacht, du dumme Sau“, brüllt Kinski und stapft wutentbrannt von der Bühne.

2. Janet Jackson, Justin Timberlake: Nipplegate
Die Halbzeit-Show des Super-Bowls ist so etwas wie der Olymp der Popstars, wer hier auftritt, hat es geschafft. Madonna, Prince, Michael Jackson sind nur einige, der Megastars, die bei dem Sportevent in der Pause mit opulenten Shows vor einem Milliardenpublikum auftraten.
Auch Jacksons Schwester Janet und Sänger Justin Timberlake wurde 2004 diese Ehre zuteil. Im Gedächtnis geblieben ist die Performance aber nicht wegen ihrer künstlerischen Qualität, sondern wegen einer angeblichen Garderoben-Panne: So entblößte Timberlake unabsichtlich für einen Moment die gepiercte Brust Jacksons. Skandal! Der Ärger war riesig, vor allen Dingen die Sängerin litt unter der Berichterstattung, die im prüden Amerika erwartungsgemäß harsch ausfiel. Der Vorfall, bekannt als „Nipplegate“, schadete beiden Karrieren nachträglich.
3. Sarah Connor und die deutsche Nationalhymne
Verhunzte Hymne, schrieb diese Zeitung im Jahr 2005, über Sarah Connor, die vor wenigen Tagen in der Waldbühne auftrat, damals zur Eröffnung der Allianz-Arena in München. Connor soll die Nationalhymne singen, warum auch nicht? Stimmlich hat die Sängerin aus Delmenhorst das sicherlich drauf, nur beim Text haperte es. Vor 66.000 Zuschauern vergisst Connor den richtigen Text und singt: „Brüh im Lichte dieses Glückes ...“. Richtig heißen muss es natürlich: „Blüh im Glanze“. Der Spott war riesig, der Schaden auch. Bis heute wird Connor an diesen Fauxpas erinnert, den sie damit rechtfertigte, dass sie im Moment des Singens ins Licht der Scheinwerfer geblickt habe.
4. Whitney Houstons tiefer Fall nach Jahren des Drogenmissbrauchs
Irgendwie ahnte man, dass es nichts werden würde mit Whitney Houstons Bühnencomeback. Nach vielen Jahren der Skandale um die Ausnahmesängerin und ihre Ehe mit Sänger Bobby Brown und den gemeinsamen harten Drogenmissbrauch scheint es retrospektiv klar, dass Houston kaum an frühere Leistungen anknüpfen konnte.
Und so kam es: Für rund 200 Australische Dollar wollten Fans Houston im Jahr 2010 wieder erleben, doch bekamen die Zuschauer in Brisbane eine Horrorvorstellung geboten. Houston war desorientiert, traf die Töne nicht und schien außer Atem. Immer wieder musste die Sängerin längere Pausen einlegen und bot „das Schlimmste, was ich je auf einer Bühne gesehen habe“, wie es ein Fan beschrieb.
Im Mai des darauffolgenden Jahres begab sich Houston in eine Entzugsklinik. Nur ein Jahr später starb Whitney Houston in einem Hotel in Beverly Hills, wo sie von einer Mitarbeiterin leblos in der Badewanne gefunden wurde. Als Todesursache wurde Ertrinken festgestellt.

5. Sinéad O’Connor und der Papst
Sie hat sich sicherlich keinen Gefallen getan mit ihrer Aktion: Die vor ein paar Wochen verstorbene Sinéad O’Connor zerriss bei einem Auftritt 1992 in der amerikanischen Show „Saturday Night Live“ vor laufender Kamera ein Foto des damaligen Papstes Johannes Paul II. „Bekämpft den wahren Feind“, rief sie dazu und fügte ihrer Karriere, zumindest in den Vereinigten Staaten, einen kaum zu behebenden Schaden zu.


