Theresia Fischer fiel schon vor vier Jahren aus dem Rahmen, als sie Kandidatin der 14. Staffel von „Germany’s Next Topmodel“ war. Ihre schrille, stets etwas verpeilte Art brachte sie zwar nicht aufs Siegertreppchen, aber doch immerhin bis auf Platz elf und ins Gedächtnis der Zuschauer.
Dafür sorgte nicht nur ihr Kuscheltier Herbert, das während der Show ihr ständiger Begleiter war, sondern auch die Tatsache, dass Modelchefin Heidi Klum ihr im Finale die Möglichkeit gab, eine „Traumhochzeit“ mit ihrem Verlobten Thomas Behrend öffentlich zu zelebrieren. Klum nominierte sie außerdem für den „Best Personality“-Award.
So weit, so harmlos. Doch neuerdings sind die Schlagzeilen, die Theresia Fischer provoziert, bei Weitem nicht mehr so locker-leicht. Die gebürtige Hamburgerin, die man nach GNTM in Reality-Formaten wie „Promi Big Brother“ oder „Club der guten Laune“ wiedersah, hat sich nämlich einer Beinverlängerung unterzogen – und sorgt mit diesem umstrittenen Eingriff auch bei ihren Fans für Unverständnis.
Auf Instagram setzt die 31-Jährige ihre neuen Beine immer wieder in Szene und beschreibt auch, in welch langwierigem Prozess sie zustande kamen. Ein Mediziner schuf demnach die Voraussetzungen in Form von Metallstäben, die im Ober- beziehungsweise Unterschenkel eingesetzt wurden. Dann verlängere man selbst per Klicksystem die Beine – oben einen, unten einen halben Millimeter pro Tag.
Für die Beinverlängerung, erklärte Fischer in der Talkshow von Britt Hagedorn, habe ihr der Arzt zunächst den Knochen gespalten. „Es wurde ein künstlicher Bruch erzeugt“, anschließend könne man per Klick die eingesetzten Teleskopstäbe rotieren lassen. „Durch diese Rotation verlängert man die Beine jeden Tag“, so Fischer.
Theresia Fischer: Das einst 1,70 Meter große Model misst nun 1,84 Meter
Eine zeitaufwendige Prozedur: Bei ihr habe es 85 Tage gedauert, bis der Oberschenkel 8,5 Zentimeter länger war. Im Unterschenkel hätten fünfeinhalb Zentimeter mehr als 110 Tage beansprucht. 146.000 Euro hat Fischer für die Prozedur bezahlt.

Die erste Beinverlängerung im Oberschenkel führte sie bereits 2016 durch, also noch vor ihrer GNTM-Teilnahme. Nun, nach dem zweiten Eingriff, misst das einst 1,70 Meter große Model 1,84 Meter. Schmerzen habe sie inzwischen keine mehr, lässt sie ihre Follower wissen. Alles sei wieder komplett verknöchert, sie könne alles machen und fühle sich „endlich wieder gut in ihrem Körper“.
Doch die Kommentare auf Instagram zu ihren Bildern sprechen eine andere Sprache. „Einfach nur schrecklich“, findet eine Userin. Sie solle sich „dringend therapieren lassen“, raten manche ihrer 146.000 Follower. Andere fragen, welcher Arzt so etwas gutheiße. „Kein gutes Vorbild für jüngere Mädchen“, schreibt eine Nutzerin namens Michele. Es sind immer die gleichen Kommentare, die sich unter den Bildern des ultralangbeinigen Models sammeln.
Fischer kontert mit ihrer eigenen Geschichte, angefangen mit der „extremen Mobbingzeit zu Schulzeiten“, sie sei innerlich ausgebrannt gewesen und im Studium „ein wahrer Freak unter Theologie- und Geschichtsstudenten“. Ihr größter Wunsch sei es gewesen, „endlich so genommen zu werden, wie ich bin“. Gleichzeitig sei das aber auch ihr Verderben gewesen, die „Suche nach Menschen, die mir Halt geben“. Doch gerade in solchen Situationen, schreibt Fischer, „ist man am schwächsten im Leben und verbündet sich unwissentlich mit der falschen Seite der Medaille“.
Sie wolle kein Mitleid, nicht betrauert werden, sondern stattdessen zeigen, dass Menschen, die so etwas erfahren haben, „wieder Stärke erlangen und selbstbewusster denn je im Leben stehen können“. Ihre Postings beendet Fischer dennoch gern mit dem Hinweis, ihre Eingriffe dienten nicht zum Nachmachen.




