Manchmal ist eine Idee so einfach, dass man sich fragt, warum niemand zuvor darauf gekommen ist. Einen solchen Geistesblitz hatten Guy Stokely und sein Sohn Tim aus Essex, als sie 2016 die Website OnlyFans ins Leben riefen. Das Prinzip: Gegen eine Abogebühr kann man anderen Menschen folgen, die ihre Inhalte als sogenannte Creator hochladen. Darunter auch viele Prominente – von Laura Müller bis Cora Schumacher. Das Abonnement ist jederzeit kündbar. Regeln für Inhalte gibt es nicht, der Löwenanteil ist aber „erotisch“, kurz: pornografisch.
Gewinn auf 525 Millionen Dollar gesteigert
Hierin liegt der Erfolg von OnlyFans begründet. Wo früher große Studios Geld verdienten, behalten nun die Pornodarsteller die Kontrolle über den Wertschöpfungsprozess und bleiben Herr über ihre selbstproduzierten Inhalte. Natürlich abzüglich der Gebühren, die OnlyFans verlangt. Die Stokelys wurden so zum Albtraum einer ganzen Industrie und galten als absolute Gamechanger, die mit ihrer Idee reich wurden.
Noch reicher damit wurde allerdings Leonid Radvinsky, 41. Der ukrainisch-amerikanische Tech-Unternehmer kaufte den Briten ihre Anteile an OnlyFans für ein paar Millionen Pfund ab. Was nicht viel ist, denn mittlerweile ist der in Odessa geborene Radvinsky mehrfacher Milliardär, der den größten Teil seines Vermögens dem Erfolg von OnlyFans verdankt.
Leser, Schachspieler, Hubschrauberpilot
So verkündete das in London ansässige Unternehmen im August, den Gewinn vor Steuern von rund 430 Millionen Dollar auf 525 Millionen Dollar gesteigert zu haben. Sein Besitzer, der sein Privatleben hermetisch abschirmt, soll allein im vergangenen Jahr 338 Millionen Dollar verdient haben.


