Drogen

Kokain im Vatikan: Maradona kokste während Privataudienz beim Papst

Nicht nur als Fußballer wurde Diego Maradona weltberühmt: Mit Enthüllungen über durchzechte Nächte und Kokain gerät der Argentinier auch nach seinem Tod noch in die Schlagzeilen.

In den heiligen Hallen: Während einer Privataudienz bei Papst Johannes Paul II. soll Diego Maradona Kokain geschnupft haben.
In den heiligen Hallen: Während einer Privataudienz bei Papst Johannes Paul II. soll Diego Maradona Kokain geschnupft haben.Agencia ANSA/dpa

Dass Fußball-Legende Diego Maradona Zeit seines Lebens unter einer Drogensucht litt, ist kein Geheimnis. Kokain, Frauen und Alkohol hatten wohl einen ähnlich großen Stellenwert wie der Fußball in seinem Leben. Neu aufgetauchte Protokolle zeigen nun, dass den Argentinier von seiner Liebe zum Kokain nichts abbringen konnte. Nicht einmal eine private Audienz beim Papst.

Nach seinem Tod im Jahr 2020 wurde es still um den vormals besten Fußballer der Welt. Zu Lebzeiten, bevor und nachdem er seine Karriere als Fußballspieler an den Nagel hing, hielt sich Maradona für viele Jahre in den Schlagzeilen: Dopingvorwürfe, Verbindungen zur Mafia, Ermittlungen des FBI – die Liste an Vorwürfen und nachgewiesenen Straftaten ist lang.

Maradona lebte zwei Leben: Eins als Partyhengst, eins als Fußballprofi

Als Maradona 1984 seinen Vertrag beim SSC Neapel unterzeichnete und mit seiner Familie nach Italien zog, wurde seine Drogensucht schlimmer. Der Argentinier ließ es krachen, konsumierte nach jedem Spiel Drogen und feierte bis in die Morgenstunden. Aber nicht nur in Clubs, Restaurants und in den eigenen vier Wänden hatte Maradona immer ein Tütchen Koks bei sich, um dem nächsten Kick hinterherzujagen.

Aus den Dokumenten geht hervor, dass der Fußball-Star sogar im Vatikan, während einer Privataudienz beim damaligen Papst Johannes Paul II. im Jahr 1985 nicht davor zurückschreckte, sich zurückzuziehen, um die nächste Line Koks zu konsumieren. Heutzutage unvorstellbar. Maradona hielt dieses Leben zwischen zwei Parallelwelten – einerseits Partyhängst und andererseits Profifußballer – erstaunlich lange durch.

Viele Jahre lang suchte das FBI nach Beweisen, um Maradonas Beziehung zur italienischen Mafia und seine Verstrickungen in Drogengeschäfte belegen zu können. 1991 konnten Doping-Fahnder und Polizisten dann aber im Urin des Profi-Fußballers Kokain nachweisen. Kurz darauf wurde Maradona in Italien wegen Besitzes und der Weitergabe des „weißen Gifts“ zu 14 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Sechs Jahre später kehrte der Argentinier in seine Heimat zurück und beendete seine Karriere. Freunde und Bekannte sagten später, dass die Drogensucht dem Fußballer zum Verhängnis wurde und ihn vom genialen Spielmacher zum vorbestraften Junkie machte.