Uglymeter Berlin

Fressen und fallenlassen: Haben wir Berliner nur noch Müll im Kopf?

Unsere Autorin fragt sich, warum eigentlich so etwas wie ein Kaffee-Pappbecher existiert – und warum wir stilvolles Essen so geringschätzen. Und dann der ganze Wegwerf-Müll!

Ein Fest für Ratten und Krähen – und auch Stadttauben gefällt’s!
Ein Fest für Ratten und Krähen – und auch Stadttauben gefällt’s!Bildgehege/imago

Was haben die folgenden drei typischen Berlin-Situationen gemeinsam?

1.     Um sich die Wartezeit auf den Bus zu vertreiben, kehrt man in einem kleinen Café ein und bestellt einen Espresso. Statt in einer vorgewärmten Porzellantasse, mit einem Löffelchen und einem Zuckerstreuer, erhält man ihn in einem winzigen Pappbecher, dazu ein Zuckerbriefchen und ein Holzstäbchen zum Umrühren.

2.     Beim Fahrradfahren wird man von einem laut in einer südasiatischen Sprache redenden E-Bike-Fahrer, der riesige Kisten vorn und hinten transportiert und unbeeindruckt vom sonstigen Verkehrsgeschehen auf seinem Handy herumtippt, vom Weg abgedrängt.

3.     Beim Sonntagsspaziergang muss man an Hühnerknochen, Dönerresten und Pommes-Ketchup-Mayo-Klumpen vorbei, die zwischen leeren Flaschen und Kippenstummeln vor Fast-Food-Läden gammeln. In Parks türmen sich Pappteller, Plastiktüten und Papierservietten, die von Krähen auf der Suche nach Essensresten auseinandergepflückt werden.

Berliner Zeitung

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