Bislang 145 Opfer

Fête de la Musique in Frankreich: Frauen im ganzen Land Opfer von Spritzen-Attacken

Eine verstörende Serie von Angriffen beschäftigt das Nachbarland. Tatort: Musikfestivals. Viele Opfer klagten über Übelkeit.

Fête de la Musique am Wochenende in Paris: Das Festival gilt als das größte der Welt und wird jedes Jahr am kalendarischen Sommeranfang in vielen europäischen Städten gefeiert.
Fête de la Musique am Wochenende in Paris: Das Festival gilt als das größte der Welt und wird jedes Jahr am kalendarischen Sommeranfang in vielen europäischen Städten gefeiert.Le Pictorium/imago

Eine Serie von Spritzen-Attacken beim Musikfestival Fête de la Musique erschüttert ganz Frankreich. Opfer waren meist minderjährige Frauen. Offenbar kursierten zuvor in sozialen Netzwerken Aufrufe zu den Taten.

Eigentlich soll die Fête de la Musique im Sommer Festivalstimmung auf die Straßen und Plätze zahlreicher europäischer Städte, allen voran Berlin, bringen. Auch in vielen Regionen Frankreichs wurde jetzt ausgelassen gefeiert. Doch ausgerechnet in Paris, wo 1982 das größte Musikfest der Welt seinen Ursprung nahm, kam es am Wochenende zu zahlreichen Angriffen – vor allem auf minderjährige Mädchen. Mindestens 21 der Opfer stammen aus der französischen Hauptstadt.

Das französische Innenministerium schaltet sich ein

Insgesamt haben 145 Frauen Anzeige erstattet, wie das französische Innenministerium mitteilte. In Asnières-sur-Seine, nordwestlich von Paris, wurden acht junge Frauen auf dem Rathausplatz mit Spritzen attackiert. Das Rote Kreuz betreute die Betroffenen, sechs von ihnen erstatteten Anzeige. Auch aus anderen Städten wie Metz und Grenoble wurden ähnliche Vorfälle gemeldet.

Einige der Betroffenen mussten in Krankenhäusern behandelt werden, dort werden derzeit toxikologische Untersuchungen durchgeführt. Was genau in den Spritzen war, ist immer noch unklar. Die Zeitung Le Parisien berichtete von Opfern, die über Unwohlsein klagten.

Tatverdächtige gefasst, doch nach wie vor vieles ungeklärt

Zwölf Verdächtige wurden festgenommen. Im westfranzösischen Angoulême waren es allein vier, die rund 50 Menschen gestochen haben sollen.

Laut Ermittlern kursierten vor Beginn des Festivals Aufrufe zu den Angriffen in den sozialen Netzwerken. Wie die Zeitung L´Indépendant berichtet, lösten die Aufrufe schon im Vorfeld Angst bei vielen Frauen aus. Die Behörden warnten die Teilnehmerinnen. Noch ist unklar, wer hinter den Aufrufen steckt.