Food & Festivals

Bratreis mit Chantré? Gerichte, die wirklich nur auf Festivals schmecken

Dosenravioli, Bihunsuppe oder Bratreis mit Chantré? Welche Kreationen sich Festivalbesucher auf ihrem Gaskocher zubereiten, zeigt unser Besuch auf den Campingarealen der Festivals.

Schmecken am besten, wenn man sie auf einem Campingkocher nach drei Tagen Dauerregen erhitzt: Dosenravioli haben noch jeden satt gemacht. 
Schmecken am besten, wenn man sie auf einem Campingkocher nach drei Tagen Dauerregen erhitzt: Dosenravioli haben noch jeden satt gemacht.

Der Festivalsommer ist in vollem Gange. Das bedeutet für den eigenen Mikrokosmos auf dem Campingplatz vor allem eines: drei bis vier Tage Ausnahmezustand. Was für Alkoholpegel, Körperpflege und Spaßfaktor zählt, gilt dann natürlich auch in Sachen Ernährung. Welche kulinarischen (und weniger kulinarischen) Kreationen lassen sich zwischen den Zelten finden? Hier kommen ein paar Inspirationen, die wir auf dem HipHop-Festival „Splash!“ in Gräfenhainichen, in Sachsen-Anhalt gesammelt haben.

1. Bratreis mit Chantré

An welches alkoholische Getränk denkt man zuerst, wenn man den Festivaleinkauf tätigt? Richtig: Chantré. Für Jared, der tatsächlich von Berufswegen Koch ist, ist der Weinbrand ein unverzichtbares Produkt – in erster Linie zum Würzen. „Chantré bringt diese gewisse Süße ans Essen“, sagt er.

Für sich und seine Kumpels aus Berlin kredenzt er Bratreis. Für den Geschmack gibt Jared eingelegten Knoblauch, Pfeffer und Sojasauce in die Pfanne. Als Topping kommen Frühlingszwiebeln und eben ein bis zwei Spritzer des berühmten Weinbrands darauf. Dazu gibt es Kräuterbaguettes vom Einweggrill. „Wer braucht da noch den Burger-King-Stand auf dem Festivalgelände?“, fragt einer seiner Mitstreiter in die Runde. Recht hat er.

2. Bihunsuppe

„Für zu Hause würde ich mir kein Dosenfutter holen“, sagt Lennart aus Gera. Auf dem Campingplatz darf es dann aber schon eine Bihunsuppe sein. „Wichtig sind Dinge, die schnell gehen“, sagt Lennarts Kumpel Fabian. „Einfach den Magen ein bisschen vollbekommen.“ Zu dieser Mission tragen auch Fertigwaffeln mit Apfelmus bei.

3. Dosenravioli

Der Klassiker unter den Camping-Fertiggerichten: Dosenravioli. Vier der wohl bekanntesten deutschen Konserven stehen auf dem Tisch von Simon, Jona, Morris und Rupi. Die Freunde aus dem Münsterland setzen vor allem auf Trockenprodukte wie Cornflakes oder Müsliriegel. Sie haben keine Kühlbox dabei und haben sich im Vorfeld auch wenig Gedanken über die Nahrungsaufnahme auf dem Festival gemacht. „Ein Cheat-Wochenende“ soll es sein. Am Ende unseres Gesprächs sagt Simon: „Jetzt haben wir in zehn Minuten mehr übers Essen geredet als vor dem Festival.“

4. Kalter Djuvec-Reis an warmer Tomatensauce

„Ich ess’ auch alles kalt aus der Dose“, sagt Henrik aus Ostfriesland und holt eine Dose Djuvec-Reis hervor. Ist ja schließlich auch Sommer und der Körper verlangt nach abkühlenden Speisen. Seine Kumpels dagegen bevorzugen da schon eher warme Gerichte. So erwärmt Jan auf dem Campingkocher eine Tomatensauce. Ansonsten haben die Freunde Milchbrötchen, Bananen und Vitaminwasser dabei.

5. Spaghetti – mit Salz von Erdnüssen?

„Habt ihr Salz?“, fragt Niklas an seinem Zelt vorbeilaufende Camper. Die Spaghetti kochen, aber es fehlt die Würze. Gestern haben er und seine Mitstreiter aus Leipzig deshalb salzige Erdnüsse in das Wasser für die Gnocchi gegeben. „Man versucht hier einfach, das Maximum rauszuholen.“