Dieses Jahr gibt es so einige Neuerungen beim Eurovision Song Contest. Eine davon werden viele wohl erst bemerken, wenn sie am Samstagabend den Fernseher anschalten. Die Countdown-Sendung wird nämlich nicht wie sonst immer aus Hamburg gesendet, sondern direkt aus Liverpool. Die moderierende Allzweckwaffe Barbara Schöneberger präsentiert sowohl den Countdown als auch die Aftershow am ESC-Finalabend aus dem Tate Museum, das sich in unmittelbarer Nähe der ESC-Halle befindet.
Es fehlen also in diesem Jahr die Bilder von der Reeperbahn – ausgerechnet in einem Jahr, in dem mit Lord of the Lost fünf Musiker aus Hamburg für Deutschland antreten. Dennoch wird es in der Hansestadt natürlich Public-Viewing-Events geben, genauso wie in Berlin, wo etliche Kneipen und Clubs zum gemeinsamen ESC-Gucken einladen.
Zur großen Location für Eurovision-Fans hat sich in den vergangenen Jahren das Revier Südost gemausert, das Gelände der ehemaligen Bärenquell-Brauerei in Niederschöneweide. Die Veranstalter sprechen denn auch gleich von einem „Mega-Event zum Eurovision Songcontest 2023“, den sie drinnen und draußen ausrichten.
Der Eintritt ist frei, aber man muss vorab Plätze reservieren – und auf der Website sind die Tickets fürs Finale bereits ausgebucht. Wer aber ab 18.30 Uhr kommt, kann auf Rest- und Stehplätze hoffen.

Auf vier großen Bildschirmen läuft der Wettbewerb im hauseigenen Baergarten in der Schnellerstraße 137, bis 20 Uhr gibt es zum Warmlaufen die Flasche Sekt für 15 statt 21 Euro. Die Dragqueen Morgan Wood führt als Moderatorin durch den Abend, nach der Show kann man bei der After-Party mit DJ Aime You einfach weitertanzen.
Drinks und Drags: Die Berliner Clubszene lässt sich was einfallen
Seit 1974 bietet die Allgemeine Homosexuelle Arbeitsgemeinschaft (AHA) eine Plattform für Kultur und Engagement in der queeren Subkultur Berlins. Der ehrenamtlich organisierte Verein ist bekannt für regelmäßige Eurovision-Karaoke-Abende, da liegt es auf der Hand, dass man in den Räumen in der Monumentenstraße 13 in Schöneberg nun auch ein „betreutes“ ESC-Public-Viewing anbietet. Durch den Abend führen Gundel Schlauch und Mimi Melano, es gibt auch das beliebte AHA-Live-Voting. Einlass ist ab 19 Uhr, der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.
Ebenfalls auf der offiziellen Eurovision-Public-Viewing-Liste steht die Party in der Bar Saint Jean in der Ziegelstraße 29 in Mitte. In gemütlich-schummrigem Ambiente kann man dort zum Finale bei guten Drinks oder Champagner mitsingen und -schunkeln. Da Reservierungen nicht angenommen werden, empfiehlt sich rechtzeitiges Erscheinen.
Ebenfalls stimmungsvoll feiert es sich im Salon Babette in der Karl-Marx-Allee 36. Die Bar mit Eventfläche im denkmalgeschützten Glaskubus zwischen Alexanderplatz und Strausberger Platz war früher mal ein Kosmetiksalon. Zum ESC-Event öffnen die Türen am Samstag ab 18 Uhr, übertragen wird Indoor und Outdoor. Wenige Restplätze stehen für Kurzentschlossene zur Verfügung.

Auf eine lange Tradition in der ESC-Liveübertragung blickt man im Neuköllner SchwuZ zurück. Moderiert wird die Veranstaltung zum Finale, das im queeren Club auf Großleinwänden gezeigt wird, von Anna Klatsche und Victoria Bacon. Wer zum Screening kommt, darf auch gleich zur anschließenden Party „bump! das retro-Studio“ bleiben. Der Eintritt an der Rollbergstraße 26 kostet 19 Euro.
Im Rauschgold in Kreuzberg wird das ESC-Finale auf Großbildleinwand gezeigt und im Anschluss kann bei der Grand-Prix-Party mit der Herrin deluxe gleich weitergefeiert werden. Da für den Abend keine Reservierungen entgegengenommen werden, gilt das Prinzip, dass die ersten in der Schlange die besten Plätze kriegen. Frühzeitiges Anstellen wird daher empfohlen – maximal passen etwa 100 Personen in die Bar. Einlass ist am Mehringdamm 62 um Punkt 20 Uhr.
Wer an einer der vorgenannten Locations keinen Platz mehr ergattert, der stromert im Zweifelsfall einfach ein bisschen weiter herum. Die Liste der Orte, an denen Public Viewing stattfindet, ist noch lange nicht zu Ende. In Prenzlauer Berg gibt es mit dem Sonntags-Club in der Greifenhagener Straße bei freiem Eintritt ebenfalls viel Platz zum gemeinsamen Schauen. Der Club überträgt wie die meisten anderen Locations auch die beiden Halbfinals und öffnet am Sonnabend ab 18 Uhr seine Tür. Auch für das Davor und Danach ist gesorgt, „unser ESC-Archiv ist praller gefüllt denn je“, heißt es vom Verein.




