Wer heutzutage eine russisch angehauchte Bar in Berlin eröffnet, sollte wenigstens für seinen Wagemut oder eine nicht abzusprechende Originalität gelobt werden. Das wäre zumindest eine kleine Würdigung im Meer der Kritik, die bei so einem Unterfangen natürlich nicht ausbleibt.
Im Oktober 2024, also mehr als zwei Jahre nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, eröffneten die aus St. Petersburg stammenden Schwestern Vika (34) und Sasha (27) ihre Matrëshka Bar in Kreuzberg. „Die erste slawische Cocktailbar“ Berlins, wenn man den Besitzerinnen glauben darf.
Was erst einmal folgte, waren viel Häme und Ärger in den sozialen Medien. Eine russische Bar in Berlin zu Kriegszeiten? Viele konnten dem Konzept nichts abgewinnen. Auch weil es sich um ein klassisches Missverständnis handelte: Die beiden Schwestern stammen zwar aus Russland, aber die Bar soll nicht als russisch, sondern als slawisch verstanden werden. Aus ihrer klaren Haltung gegen Putin und den immer noch andauernden Angriffskrieg machen die Besitzerinnen sowieso keinen Hehl. Im Gegenteil. Aber der Reihe nach.

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