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Boris Beckers einsame Signierstunde in Berlin: „Die traurigsten roten Kordeln der Welt“

Boris Becker lud im Einkaufszentrum Alexa in Mitte zur Autogrammstunde für sein neues Buch – und kaum jemand kam. Nun lästert auch noch Oliver Pocher über die Tennislegende.

Ziemlich beste Feinde: Oliver Pocher nutzt mal wieder die Gelegenheit, Boris Becker einen mitzugeben.
Ziemlich beste Feinde: Oliver Pocher nutzt mal wieder die Gelegenheit, Boris Becker einen mitzugeben.Matthias Balk/Rolf Vennenbernd/dpa

Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass man als einst gefeierter Weltstar bei einer Autogrammstunde in einem großen Berliner Einkaufszentrum sitzt und kaum jemand kommt. Dann biegt auch noch Oliver Pocher um die Ecke und macht sich darüber lustig. Kann es übler werden?

Die Rede ist von Boris Becker, Tennislegende, Wimbledon-Held, einem der größten deutschen Sportler überhaupt. Nachdem er am vergangenen Donnerstag im gut besuchten Delphi-Palast sein neues Buch „Inside: Gewinnen, verlieren, neu beginnen“ vorgestellt hatte, saß er am Samstagmittag recht verloren im Alexa herum.

Wie unter anderem in einem TV-Beitrag des Senders RTL zu sehen ist, wartet der 57-Jährige bei der Autogrammstunde im zweiten Stock des stets gut frequentierten Shoppingcenters im Herzen der Stadt auf Fans. Vor einer traurigen Thalia-Aufstellwand-Kulisse, mit einem Stapel Bücher vor sich und flankiert von zwei Security-Männern hält sich der Ansturm hinter den eigens aufgestellten Kordelabsperrungen allerdings in Grenzen. Ein paar Hobbyfotografen, ein paar Autogrammjäger, das war’s.

40 Fans in 20 Minuten: Lag es an der umständlichen Organisation?

Rund 40 Interessenten seien da gewesen, nach 20 Minuten die Signierstunde schon vorbei. Liegt es am mangelnden Interesse an dem Sportler und seinem Buch? Immerhin war die Autogrammstunde groß angekündigt worden. Auf der Website des Einkaufszentrums hieß es: „Am Samstag, 13. September ist es soweit: Tennislegende Boris Becker schaut bei uns vorbei – und ihr könnt live dabei sein! Von 12 bis 13 Uhr erwartet euch auf der Thalia Bühne auf dem Metropolis Court eine exklusive Signierstunde zu seinem brandneuen Buch.“

Vielleicht war die Organisation auch ein wenig zu umständlich. Interessenten mussten sich ein kostenloses Ticket sichern, eine Anmeldung war also erforderlich. Weiter hieß es vom Veranstalter: „Pro Person können maximal drei Bücher signiert werden. Mitgebrachte Gegenstände können leider nicht signiert werden.“ Ein bisschen viel Wirbel um nichts?

Als wäre das alles nicht schon traurig genug, kommt nun auch noch Oliver Pocher um die Ecke. „Hat nicht mein alter Freund Boris Becker hier seine Autogrammstunde?“, witzelt der Comedian in seiner aktuellen Insta-Story. Er hält zunächst eine Negativ-Schlagzeile zu dem Event in die Kamera, mutmaßt sarkastisch, das sei doch sicher nur übertrieben dargestellt von der Presse, dass kaum einer gekommen sei.

Um dann ein Video der einsamen Becker-Veranstaltung zu zeigen, genüsslich zu lächeln und zu kommentieren: „Ja, da sitzt er, der deutsche Sportheld, mit, hach, seiner Gefängnisstrafe. Die traurigsten roten Kordeln der Welt.“

Lebt hier etwa eine lang gehegte Feindschaft wieder auf? Pocher und Becker verbindet in dieser Hinsicht einiges: Beide waren mal mit Sandy Meyer-Wölden zusammen – und beide stritten sich via Social Media und auch schon vor Gericht. 2023 setzte sich Boris Becker mit einer Unterlassungsklage gegen den Comedian durch, ein Beitrag aus Pochers Sendung darf seither nicht mehr gezeigt werden. Darin sei der ehemalige Tennisstar dazu manipuliert worden, seine eigene Person ins Lächerliche zu ziehen, hieß es.

In seinem neuen Buch „Inside“, das am 10. September erschienen ist, erzählt Boris Becker vom Gewinnen, Verlieren und neu beginnen. Er spricht über seine Zeit im englischen Gefängnis. Der Schreibprozess sei für ihn „eine Art Selbsttherapie“ gewesen, hatte er bei der Deutschlandpremiere im Delphi-Filmpalast erzählt.


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