Weltkunstausstellung in Kassel

Antisemitismus: Schafft sich die Documenta selbst ab?

Der Zentralrat der Juden hat die Abwesenheit jüdischer Künstler auf der Documenta 15 beklagt. Ein Mangel an historischem Bewusstsein wird immer sichtbarer.

Der israelische Künstler Dani Karavan 2012 bei der Installation des von ihm im Berliner Tiergarten gestalteten Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas.
Der israelische Künstler Dani Karavan 2012 bei der Installation des von ihm im Berliner Tiergarten gestalteten Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas.Imago/Daniel Reiter

Für den vor einem Jahr gestorbenen Künstler Dani Karavan bedeute die Einladung zur Documenta 6 im Jahre 1977 den künstlerischen Durchbruch – vor allem auch in seiner israelischen Heimat. Obwohl in der Knesset, dem israelischen Parlament, bereits eine Wand gestaltet und den Nationalpreis seines Landes erhalten hatte, sei er, so Karavan in einem späten Interview, in der israelischen Kunstwelt nicht akzeptiert gewesen. Das änderte sich nach seiner Beteiligung an der Documenta, zehn Jahre später war er dann noch einmal in Kassel, auf der achten Ausgabe der Weltkunstschau im Nordhessischen.

Berliner Zeitung

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