Ukraine

Zugvideo von Merz, Macron und Co. auf dem Weg in die Ukraine: Élysée prangert Desinformation an

Ein virales Video zeigt europäische Staats- und Regierungschefs auf ihrer Reise in die Ukraine. Gerüchte über Kokain machen die Runde. Der Élysée-Palast reagiert.

Keir Starmer (l.), Emmanuel Macron und Friedrich Merz (CDU) auf dem Weg in die Ukraine. Auf dem Tisch ist keine Spur von Kokain.
Keir Starmer (l.), Emmanuel Macron und Friedrich Merz (CDU) auf dem Weg in die Ukraine. Auf dem Tisch ist keine Spur von Kokain.Christian Liewig/Imago

Das französische Präsidialamt hat eine „Desinformationskampagne“ angeprangert, nachdem behauptet worden war, Präsident Emmanuel Macron habe während seiner Zugreise in die Ukraine versucht, einen Beutel mit Kokain zu verstecken. Die Gerüchte wurden durch ein Video ausgelöst, in dem auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und der britische Premierminister Keir Starmer zu sehen sind.

„Wenn die europäische Einheit unbequem wird, geht die Desinformation so weit, dass ein einfaches Taschentuch wie Drogen aussieht“, erklärte der Élysée-Palast am Sonntag auf X und wies die Anschuldigungen entschieden zurück. Der Beitrag bezog sich auf einen kurzen Clip, der in den sozialen Medien veröffentlicht wurde und Macron zusammen mit Merz und Starmer im Abteil eines Zuges zeigt, der von Polen in die Ukraine unterwegs war.

Social-Media-Nutzer, darunter auch mehrere mit großer Reichweite, spekulierten, dass Macron ein Tütchen mit weißem Pulver in seiner Hand verbarg, als die Kameras die Kabine betraten. Zudem wurde behauptet, dass der Bundeskanzler angeblich einen Kokainlöffel in der Hand hielt. „Jeder einzelne dieser Typen sieht äußerst ‚schuldig‘ aus“, kommentierte ein Nutzer. Auch russische Telegramm-Kanäle verbreiteten das Video und spekulierten, dass es sich bei dem „verdächtigen Gegenstand“ um eine Droge handeln könnte. Sie behaupteten, Macron habe versucht, ihn schnell zu verstecken, als Reporter das Abteil betraten.

Der Élysée-Palast stellte klar, dass der Gegenstand, den Macron in der Hand hielt, völlig harmlos war: Es handelte sich um ein gebrauchtes Taschentuch, von dem eine Nahaufnahme veröffentlicht wurde: „Das ist ein Taschentuch zum Schnäuzen“, heißt es. Das Video sei absichtlich falsch dargestellt worden, um das Misstrauen der Öffentlichkeit zu schüren, erklärte die französische Präsidentschaft. „Diese Fake News werden von Frankreichs Feinden verbreitet, sowohl im Ausland als auch im Inland“, fügte der Élysée hinzu. „Wir müssen wachsam bleiben und uns vor Manipulationen schützen.“