Deutsche Bahn

„Zeichen setzen“: Personal wirft alle Fahrgäste aus ICE – das ist der Grund

Bahnreisende wollen von München nach Hamburg – und kommen aber nur bis Nürnberg. Das Bahnpersonal will die Fahrt nicht fortsetzen. Das ist der Grund.

Ein ICE von München und Hamburg beendete seine Fahrt am Dienstag nach nur einer Station.
Ein ICE von München und Hamburg beendete seine Fahrt am Dienstag nach nur einer Station.Soeren Stache/dpa

Die Zugbegleiter des ICE 886 haben auf der Fahrt von München nach Hamburg nach nur einer Station alle Reisenden aus dem Zug geworfen. Wie das Hamburger Abendblatt berichtete, startete der Zug früh am Dienstagmorgen pünktlich um 6.12 Uhr.

Doch dann kam eine Durchsage über den Lautsprecher: „Wir bitten um Entschuldigung. Aber wir als Zugbegleiter wollen ein Zeichen setzen. Dieser Zug ist uns zu dreckig, um damit weiterzufahren. Der Zug endet deshalb in Nürnberg“, berichtet ein Fahrgast gegenüber der Zeitung.

Deutsche Bahn: ICE erfüllte qualitative Standards nicht

Alle Passagiere mussten nach nur einer Station in Nürnberg aussteigen und dort auf den nächsten Zug in Richtung Norden warten. Auf der Plattform LinkedIn berichtete der Fahrgast weiter. Die Fahrgäste hätten eine Stunde auf einen Anschlusszug warten müssen. Aufgrund der Pfingstferien seien diese aber überbucht gewesen. Er habe für seinen Sitzplatz im ursprünglichen ICE 159 Euro bezahlt, die Reservierung sei jedoch nicht mehr gültig gewesen.

Des Weiteren teilte er ein Foto aus dem ICE, der zu dreckig gewesen sein soll. Dazu kommentierte er: „Und was heißt denn zu dreckig, liebe Bahn? Schaut mal bitte auf mein Foto aus dem Abteil? Sehen die nicht immer so aus? Lieber Krümel auf dem Boden als gar nicht ankommen.“

Auf Anfrage der Berliner Zeitung bestätigte die Deutsche Bahn den Vorfall. Eine Sprecherin schrieb: „Wir entschuldigen uns in aller Form bei unseren Reisenden im ICE 886. Unser Anspruch ist, dass ein Fernreisezug bei einer Fahrt durch ganz Deutschland hohe qualitative Standards erfüllt.“ Dies sei bei dieser Fahrt leider nicht der Fall gewesen. Die Weiterfahrt sei „nach Einschätzung des Bordpersonals nicht zumutbar“ gewesen. Es handele sich bei diesem Ereignis jedoch „ganz klar um einen Einzelfall“. Auch in diesem Fall gelten die Fahrgastrechte, und über mögliche Entschädigungen könnten sich die Reisenden auf der Website oder im DB Navigator informieren.