Berlin-In Deutschland sind zwei neue Risikogebiete für die meist von Zecken übertragene Hirnentzündung FSME ausgewiesen worden. Sie liegen in Brandenburg und Thüringen und grenzen an bekannte Risikogebiete, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag mitteilte. Es handelt sich demnach um den Stadtkreis Frankfurt (Oder) und den Landkreis Altenburger Land. Die Zahl der FSME-Risikogebiete hierzulande steigt damit auf 180. Grundlage sind gemeldete Infektionszahlen von 2002 bis 2023.
FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung der Hirnhäute und des zentralen Nervensystems, die derzeit nicht mit Medikamenten heilbar ist. Durch Impfen kann man sich jedoch schützen: Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die FSME-Impfung allen Personen, die in einem FSME-Risikogebiet wohnen oder planen, dorthin zu reisen, und vor Ort mit Zecken in Kontakt kommen können.
Ein Risiko für eine FSME-Infektion besteht laut RKI vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und seit 2022 auch im südöstlichen Brandenburg. Einzelne Risikogebiete gebe es zudem in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen. Fälle sind aber auch außerhalb von Risikogebieten möglich.
Das RKI geht davon aus, dass bisher aber auch in diesen Regionen nicht ausreichend gegen die Erkrankung geimpft wird. Vergangenes Jahr wurden demnach hierzulande insgesamt 475 FSME-Erkrankungen gemeldet, meist zwischen Mai und Oktober. Fast alle Betroffene seien nicht oder unzureichend geimpft gewesen. Überwiegend verlaufen die Infektionen mit den Viren ohne Symptome.
Zecken: Keine Impfung gegen Borreliose
„Bei Zeckenbefall sollte die Zecke immer umgehend entfernt und die Wunde möglichst desinfiziert werden“, schreibt das RKI. Den zuverlässigsten Schutz vor FSME biete die Impfung. Dagegen gibt es keine Impfung gegen Borreliose, die auch durch Zecken übertragen wird und bundesweit vorkommt.
Zecken können überall dort vorkommen, wo es grün ist: Nicht nur im Wald und auf Feldern – auch in städtischen Gebieten, wie in Stadtparks, Biergärten und auf Sportplätzen, wurden sie bereits gefunden.
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