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Nach Gefangenenaustausch mit Russland: Tänzerin kehrt in die USA zurück

Die US-russische Staatsbürgerin Xenia Karelina war im Rahmen des jüngsten Gefangenenaustauschs zwischen Moskau und Washington freigelassen worden.

Xenia Karelina und ihr Verlobter, der Profiboxer Chris van Heerden, gehen Arm in Arm bei ihrer Ankunft auf der Joint Base Andrews.
Xenia Karelina und ihr Verlobter, der Profiboxer Chris van Heerden, gehen Arm in Arm bei ihrer Ankunft auf der Joint Base Andrews.Alex Brandon/dpa

Eine US-russische Balletttänzerin, die im Rahmen eines Gefangenenaustauschs mit Moskau freigelassen wurde, ist in den USA eingetroffen. Ein Flugzeug mit Xenia Karelina an Bord landete am späten Donnerstagabend (Ortszeit) auf der Joint Base Andrews in Washington D.C., wo sie von ihrem Verlobten begrüßt wurde.

Morgan Ortagus, der stellvertretende Sondergesandte von Präsident Donald Trump für den Nahen Osten, überreichte ihr bei ihrer Ankunft einen Blumenstrauß.

Russland und die USA hatten am Donnerstag zwei Gefangene ausgetauscht: Moskau übergab am Flughafen von Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten die Doppelstaatsbürgerin Karelina, Washington den Deutsch-Russen Arthur Petrow, wie US-Außenminister Marco Rubio bestätigte. Karelina habe dank der Bemühungen von Trump nach mehr als einem Jahr „unrechtmäßiger“ Gefangenschaft in Russland den Heimweg antreten können, erklärte Rubio im Onlinedienst X. Trump werde sich weiter „um die Freilassung aller Amerikaner“ in Russland bemühen, fügte der Außenminister hinzu.

Xenia Karelina: Wie kam sie in ein russisches Gefängnis?

Karelina, die in Los Angeles lebt und arbeitet, war im vergangenen Jahr in Jekaterinburg während eines Familienbesuchs festgenommen worden. Sie wurde wegen „Hochverrats“ zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Russischen Medien zufolge soll sie 50 Dollar an eine die Ukraine unterstützende Organisation gespendet haben.

Russischen Staatsmedien zufolge hatte die 32-Jährige eingeräumt, kurz nach Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine einen Betrag von umgerechnet rund 47 Euro an die Organisation „Razom for Ukraine“ gezahlt zu haben. Russlands Geheimdienst FSB hatte ihr vorgeworfen, Geld für „medizinisches Material, Ausrüstung, Waffen und Munition für die ukrainischen Streitkräfte“ gesammelt zu haben.

Arthur Petrow: Wer ist der freigelassene Deutsch-Russe?

„Der russische Staatsbürger Arthur Petrow ist wieder zu Hause“, erklärte indes der russische Geheimdienst FSB laut RIA Novosti. Der FSB veröffentlichte zudem ein Video, das den Austausch am Flughafen von Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten zeigen soll. Petrow sagte in dem Video, er sei sehr müde, ihm gehe es aber „nicht schlecht“. Die US-Justiz hatte ihm vorgeworfen, illegal elektronische Komponenten für militärische Zwecke nach Russland exportiert zu haben, und ihn zu 20 Jahren Haft verurteilt.

Arthur Petrow: Ihm wurde vorgeworfen, illegal elektronische Komponenten für militärische Zwecke nach Russland exportiert zu haben.
Arthur Petrow: Ihm wurde vorgeworfen, illegal elektronische Komponenten für militärische Zwecke nach Russland exportiert zu haben.Imago

Der Austausch sei zwischen CIA-Direktor John Ratcliffe und einem hochrangigen russischen Geheimdienstmitarbeiter verhandelt worden, berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf Kreise in der CIA. Eine Sprecherin des US-Auslandsgeheimdienstes sagte der US-Zeitung, „der Gefangenenaustausch zeigt, wie wichtig es ist, die Kommunikationskanäle mit Russland offenzuhalten, trotz der großen Herausforderungen in unseren bilateralen Beziehungen“.

Das emiratische Außenministerium erklärte, die Wahl von Abu Dhabi als Ort für den Gefangenenaustausch sei ein Zeichen der „engen Freundschaft“ der Emirate mit Russland und den USA. Es sei zu hoffen, dass dies ein Beitrag „zu einer Deeskalation der Spannungen“ sei.

Zweiter Gefangenenaustausch mit Russland seit Trumps Rückkehr

Der Gefangenenaustausch zwischen Karelina und Petrow ist der zweite seit Trumps Amtsantritt. Anfang Februar waren der US-Bürger Marc Fogel und der russische Computerexperte Alexander Vinnik freigelassen worden. Nach dem Telefonat zwischen Trump und Kremlchef Wladimir Putin Mitte Februar ließen die russischen Behörden zudem den US-Bürger Kalob Wayne Byers frei.

Mehrere US-Bürger befinden sich weiterhin in Russland in Gefangenschaft. Washington wirft Moskau vor, US-Bürger als „Geiseln“ zu halten, um weitere Gefangenenaustausche zu erwirken.

Im größten Austausch von Gefangenen zwischen westlichen Staaten und Russland seit dem Ende des Kalten Krieges kamen im August 2024 unter anderen der US-Journalist Evan Gershkovich und der frühere US-Soldat Paul Whelan frei. Zu den im Gegenzug freigelassenen Häftlingen gehörte auch der „Tiergarten-Mörder“ Vadim Krassikow, der in Deutschland wegen des Mordes an einem tschetschenischstämmigen Georgier in Berlin verurteilt worden war. (mit AFP)