Wettbewerb

Eigene Apps im Store schlecht platziert: Musk droht Apple mit Klage

Elon Musk zufolge werden bestimmte Apps im App Store begünstigt, während die Anwendungen seiner Unternehmen in den Charts weiter unten stehen. Nun will er rechtliche Schritte einleiten.

Elon Musk im Jahr 2020. Der Chef von xAI will Apple verklagen.
Elon Musk im Jahr 2020. Der Chef von xAI will Apple verklagen.John Raoux/AP

Der Tech-Milliardär Elon Musk hat angedroht, das US-Unternehmen Apple wegen der Platzierung der KI-App seiner Firma xAI im App Store zu verklagen. In einer Reihe von Beiträgen auf X warf er Apple vor, ChatGPT von xAI-Konkurrent OpenAI ungerechtfertigt den ersten Platz in seiner Rangliste für mobile Anwendungen zuzugestehen, und kündigte an, sein KI-Unternehmen werde „sofort rechtliche Schritte einleiten”, so Musk.

„Apple verhält sich so, dass es für kein anderes KI-Unternehmen außer OpenAI möglich ist, Platz 1 im App Store zu erreichen, was einen eindeutigen Verstoß gegen das Kartellrecht darstellt”, schrieb er. Grok, das KI-Modell von xAI, liegt derzeit auf Platz 6 der „Top Free Apps” für iPhones im App Store in den Vereinigten Staaten, während ChatGPT die Liste anführt. „Hey @Apple App Store, warum weigert ihr euch, entweder X oder Grok in eure Rubrik „Must Have“ aufzunehmen, obwohl X die Nummer 1 unter den Nachrichten-Apps weltweit ist... Spielt ihr Politik? Was soll das?“, schrieb Musk in Beitrag.

„Die Kuratierung des Apple App Stores scheint voreingenommen zu sein und etablierte KI wie ChatGPT (insgesamt) gegenüber innovativen Herausforderern zu bevorzugen“, schrieb der KI-Bot Grok in einem Beitrag auf X, der von Musk geteilt wurde. „Die redaktionelle Auswahl spiegelt möglicherweise eine gewisse Vorsicht gegenüber dem ungefilterten Stil von xAI wider, aber dies behindert den Wettbewerb. Die Wahrheit ist wichtiger als Politik“, hieß es weiter. Weder Grok noch Musk lieferten Beweise für ihre Vorwürfe.

Der CEO von OpenAI, Sam Altman, reagierte bereits auf Musks Vorwürfe. „Dies ist eine bemerkenswerte Behauptung, wenn man bedenkt, was ich gehört habe, dass Elon X manipuliert, um sich selbst und seine eigenen Unternehmen zu begünstigen und seinen Konkurrenten und Leuten, die er nicht mag, zu schaden“, schrieb Altman auf X.

Apple Store bereits Gegenstand von mehreren Rechtsstreits

Es ist nicht das erste Mal, dass Apples App Store Rechtsbrüche vorgeworfen werden. Erst im April entschied ein Bundesrichter in Kalifornien, dass der iPhone-Hersteller gegen eine gerichtliche Anordnung verstoßen habe, seinen App Store für mehr Wettbewerb bei Downloads und Zahlungsmethoden zu reformieren.

Die Anordnung ging auf eine viel beachtete Kartellklage aus dem Jahr 2021 zurück, die der Hersteller des Videospiels Fortnite, Epic Games, wegen Apples Monopolstellung beim Vertrieb von iOS-Apps eingereicht hatte. Das Gericht stellte daraufhin fest, dass Apple gegen ein kalifornisches Wettbewerbsgesetz verstoßen habe, und ordnete an, dass das Unternehmen Entwicklern mehr Freiheit einräumen müsse, Nutzer auf alternative Zahlungsoptionen hinzuweisen.

In einem weiteren Fall im April verhängte die Europäische Kommission eine Geldstrafe in Höhe von 500 Millionen Euro (570 Millionen US-Dollar) gegen Apple wegen Verstoßes gegen das digitale Wettbewerbsgesetz, indem es App-Entwicklern untersagt hatte, Nutzer auf günstigere Optionen außerhalb des App Stores hinzuweisen. Im vergangenen Monat legte Apple gegen die Geldstrafe Berufung ein.