Rentenansprüche

Wirtschaftsweise will Witwenrente abschaffen

Die Witwenrente in ihrer bisherigen Form lehnt die Ökonomin Monika Schnitzer ab. Das ist ihr Vorschlag für die Zukunft.

Wirtschaftsweise Monika Schnitzer.
Wirtschaftsweise Monika Schnitzer.Michael Kappeler/dpa

Die Ideen gehen der Wirtschaftsweisen Monika Schnitzer nicht aus: Vor kurzem sagte  die Ökonomin, Deutschland brauche 1,5 Millionen Zuwanderinnen und Zuwanderer, um den Fachkräftemangel auszugleichen. Nun spricht sie sich für die Abschaffung der Witwenrente in ihrer jetzigen Form aus. „Die jetzige Regelung reduziert die Anreize, eine eigene Beschäftigung aufzunehmen“, sagte Schnitzer dem Magazin Spiegel. „Außerdem tragen so alleinstehende Beitragszahlende zur Finanzierung von Rentenansprüchen für nicht erwerbstätige Partner bei, die selbst nicht in das System einzahlen.“

Schnitzer betonte, dass dies ihre persönliche Meinung sei und nicht die des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, deren Vorsitzende sie ist. Sie wolle nicht Hinterbliebenen, die selbst nie sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren, die Rente komplett streichen. Vielmehr spreche sie sich dafür aus, dass das seit 2002 existierende Rentensplitting verpflichtend wird.

Schnitzer will Rentensplitting verpflichtend

Rentensplitting bedeutet, dass alle Rentenansprüche, die während einer Ehe von einem oder beiden Partnern erworben wurden, zur Hälfte aufgeteilt werden. Sobald ein Partner verstirbt, erhält die andere Person damit die Hälfte zuzüglich der vor der Ehe erworbenen eigenen Ansprüche. Derzeit sehen die Regelungen zur Witwenrente vor, dass Hinterbliebene mindestens 55 Prozent der Rente ihres verstorbenen Ehepartners erhalten. Dabei ist es nicht relevant, ob die Ansprüche während der Ehe erworben wurden oder nicht. Dazu kommen Kinderzuschläge, mehr als 70 Euro für das erste und mehr als 35 Euro für jedes weitere Kind.

Auf Twitter wird der Vorschlag heiß diskutiert. Viele halten die Begründung für nicht nachvollziehbar. „Begründet wird dies mit der Tatsache, dass Witwen oder Witwer nie in die Rentenkasse eingezahlt haben“, schreibt ein User. „Es stellt sich die Frage, warum diese Wirtschaftsweise immer gegen das eigene Volk schießt?“

Eine andere Twitter-Userin ist empört: „Mir fehlen die Worte! (...) Menschen, die dieses Land aufgebaut haben, werden gerade massiv im Stich gelassen!“ Wenig Verständnis zeigt auch dieser Nutzer: „Diese s. g. Ökonomin beschert einem Gänsehaut. „hohe Renten“, ein weiterer schizophrener Vorschlag die Menschen, die einen Beitrag zur Gesellschaft geleistet haben, um ihre Ansprüche zu bringen.“