USA

„Widerspruch zu ehrenhaftem Lebensstil“: Trump-Dekret verbannt Transgender aus dem Militär

In den vergangenen Jahren waren demokratisch geführte US-Regierungen bestrebt, es Transmenschen zu erlauben, offen im Militär zu dienen. Das soll sich nun ändern.

US-Präsident Donald Trump spricht zu Reportern an Bord der Air Force One
US-Präsident Donald Trump spricht zu Reportern an Bord der Air Force OneMark Schiefelbein/AP

US-Präsident Donald Trump hat eigenen Angaben zufolge ein Dekret unterschrieben, das es Transmenschen so gut wie unmöglich macht, beim US-Militär zu dienen. „Um sicherzustellen, dass wir die tödlichste Kampftruppe der Welt haben, werden wir die Transgender-Ideologie aus unserem Militär verbannen“, sagte er vor republikanischen Abgeordneten in Miami. Auf dem Weg zurück nach Washington unterzeichnete er ein entsprechendes Dokument.

Der Republikaner hatte in der Vergangenheit zugesichert, dass er wieder ein Verbot von Trans-Soldaten in der Armee einführen wolle. Es war aber zunächst nicht klar, welche konkreten Schritte in dem bisher nicht veröffentlichten Dekret vorgesehen sind. Ein Beamter des Weißen Hauses sagte, das Schriftstück sehe die „Beseitigung von Gender-Radikalismus im Militär“ vor.

Identifizierung mit anderem Geschlecht „im Widerspruch zu ehrenhaftem Lebensstil“

Das nun erlassene Dekret verbannt Trans-Soldaten zwar nicht sofort aus dem Dienst, hält aber fest, dass die Einsatzbereitschaft der Truppen „nicht mit den medizinischen, chirurgischen und psychischen Einschränkungen für Personen mit Geschlechtsdysphorie vereinbar“ sei, wie der US-Sender CBS berichtet.

Weiter soll es in dem Dokument heißen, dass die Identifizierung mit einem Geschlecht, das nicht mit dem biologischen übereinstimmt, stehe „im Widerspruch zur Verpflichtung eines Soldaten zu einem ehrenhaften, wahrheitsgetreuen und disziplinierten Lebensstil, auch im Privatleben“. Diejenigen, die davon betroffen sind, könnten „die strengen Anforderungen, die für den Militärdienst erforderlich sind, nicht erfüllen“.

In den vergangenen Jahren waren demokratisch geführte US-Regierungen bestrebt, es Transmenschen zu erlauben, offen im Militär zu dienen. Trump hingegen hat wiederholt versucht, sie aus der Armee fernzuhalten.

Transgender-Fragen haben die USA in den vergangenen Jahren stark gespalten. Demokratisch und republikanisch kontrollierte Bundesstaaten driften etwa bei ihrer Haltung gegenüber Geschlechtsangleichungen oder der Frage, welche Bücher zum Thema in Bibliotheken zugelassen werden, zunehmend auseinander. Mehrere republikanisch regierte US-Bundesstaaten haben bereits Gesetze erlassen, welche die medizinische Behandlung von Transjugendlichen einschränken.

Ein weiteres Dekret, das Trump an Bord der Maschine unterzeichnete, bezieht sich auf Bemühungen für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion im Militär. Es soll entsprechende Programme, die Vorteile aufgrund von Ethnie oder Geschlecht vorsehen, bei den Streitkräften, im Verteidigungsministerium und im Ministerium für Innere Sicherheit beenden.