Kommentar

Trumps Inaugurationsrede: So viel Freiheit und so viel alte imperiale Hybris

Trumps Rede zu seiner Inauguration war eine Rede der Freiheit, mit abstoßenden und zugleich begrüßenswerten Aussagen, schreibt unser Kolumnist.

US-Präsident Donald Trump spricht im Roosevelt Room des Weißen Hauses.
US-Präsident Donald Trump spricht im Roosevelt Room des Weißen Hauses.Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

Trumps Rede zu seiner zweiten Amtseinführung war eine brisante, widersprüchliche Mischung. Er stellte einerseits eine kleine Liste liberaler und republikanischer Selbstverständlichkeiten zusammen, die in Europa und Deutschland solide in Vergessenheit geraten sind; in dieser Hinsicht kann er tatsächlich heute als liberales Vorbild für hiesige Politiker gesehen werden. Andererseits formulierte er in nicht enden wollenden Superlativ-Orgien die alte imperiale Hybris und reklamierte einen weltgeschichtlichen Ausnahmestatus für die USA, der bis heute immer wieder zur Rechtfertigung von Kriegen in Anschlag gebracht wird.

Berliner Zeitung

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