Astronomie

Spektakuläre Atomexplosion: Bevorstehende Nova bald über der Erde zu sehen

Die Nasa erwartet demnächst ein besonderes Spektakel am Himmel: eine sogenannte Nova im Sternensystem „T Coronae Borealis“. So kann man sie beobachten.

T Coronae Borealis könnte jederzeit bis September explodieren und sollte mit bloßem Auge mehrere Tage lang und mit einem Fernglas etwas mehr als eine Woche lang sichtbar sein, bevor sie sich wieder verdunkelt.
T Coronae Borealis könnte jederzeit bis September explodieren und sollte mit bloßem Auge mehrere Tage lang und mit einem Fernglas etwas mehr als eine Woche lang sichtbar sein, bevor sie sich wieder verdunkelt.USA TODAY Network/imago

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa erwartet irgendwann zwischen jetzt und September in einem fernen Sternensystem eine sehr helle Explosion, die mit dem bloßen Auge von der Erde aus zu sehen sein wird. Diese sogenannte Nova kommt laut den Angaben nur etwa alle 80 Jahre vor. Grund für das besondere Himmelsschauspiel ist eine Atomexplosion zwischen zwei Sternen in dem 3000 Lichtjahre entfernten Sternensystem „T Coronae Borealis“. Ein Lichtjahr bezeichnet die Entfernung, die Licht in einem Jahr zurücklegt – eine Strecke von 9,46 Billionen Kilometer.

Von der Erde aus gesehen liegt „T Coronae Borealis“ zwischen den Sternbildern Bärenhüter und Herkules und ist normalerweise nicht mit dem bloßen Auge zu sehen. Doch während der Nova-Explosion dürfte das Sternensystem so hell am Himmel erstrahlen wie der Polarstern. „T Coronae Borealis“ werde dann am Höhepunkt wie ein besonders heller, neuer Stern aussehen. Die Galaxie soll dann mehrere Tage lang mit bloßem Auge und etwas mehr als eine Woche lang mit einem Fernglas sichtbar sein. 

Hier wird der Ausbruch als „neuer“ heller Stern erscheinen.
Hier wird der Ausbruch als „neuer“ heller Stern erscheinen.Nasa

„T Coronae Borealis“ plötzlich sichtbar: So entsteht die Nova

„T Coronae Borealis“ ist den Angaben der Nasa zufolge ein Doppelsternsystem mit einem Weißen Zwerg und einem Roten Riesen. Letzterer ist ein abgekühlter sterbender Stern, der sich stark ausgedehnt hat. Der Weiße Zwerg ist seinem Ende sogar noch näher  als der Rote Riese. Seine gesamte Atmosphäre ist bereits vergangen, sodass nur noch der immens dichte Planetenkern übrig ist.

In „T Coronae Borealis“ sind sie einander so nahe, dass der Rote Riese mit der Zeit instabil wird und beginnt, seine äußeren Schichten abzustoßen. Der Weiße Zwerg sammelt dieses Material auf seiner Oberfläche. Seine Atmosphäre erhitzt sich in der Folge so stark, dass es zu einer thermonuklearen Reaktion kommt. Diese endet in einer „großen Explosion, und binnen Sekunden steigt die Temperatur um 100 bis 200 Millionen Grad“, sagt der pensionierte deutsche Astronom Joachim Krautter. Das ist der Ausbruch, der selbst von der Erde aus zu erkennen sein wird. Zuletzt sei das im Jahr 1946 geschehen. Zum ersten Mal wurde diese Explosion im Sternbild T Corona Borealis 1866 von dem irischen Universalgelehrten John Birmingham beobachtet.

Nun könnte die Nova jederzeit erneut am Himmel erstrahlen. Nach einer Woche verdunkelt sich das Doppelsternsystem wieder und wird für Menschen auf der Erde erneut für die nächsten rund 80 Jahre unsichtbar. Die Explosion in „T Coronae Borealis“ ist eine von insgesamt nur fünf wiederkehrenden Novae in unserer Galaxie. Die Nasa wird nach eigenen Angaben auf der Plattform X unter @NASAUniverse über die anstehende Nova informieren, wenn sie geschieht.

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