Bundeswehr

Musterung ab 2028 geplant: Neue Details zur Wehrpflichtreform von Pistorius

Der Bundesverteidigungsminister will die Bundeswehr deutlich aufstocken. Das ist an Maßnahmen geplant.

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius will die Wehrpflicht reformieren.
Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius will die Wehrpflicht reformieren.Tobias Schwarz / POOL / AFP

Der Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) plant bis 2031 eine deutliche Aufstockung der Bundeswehr. Die SPD rechnet dabei mit bis zu 40.000 neuen Rekruten pro Jahr. Laut einem Bericht des ZDF sollen ab 2028 erstmals neue Musterungen stattfinden. Alle 18-jährigen Männer sollen dann zur Musterung verpflichtet werden – auch wenn sie sich nicht für den freiwilligen Wehrdienst entscheiden.

Bis Ende August will Pistorius seinen Gesetzentwurf für den neuen Wehrdienst ins Kabinett einbringen. Demnach sollen ab dem 1. Januar 2026 alle Männer und Frauen einen Online-Fragebogen erhalten. Männer sind verpflichtet, diesen auszufüllen, während die Teilnahme für Frauen freiwillig ist. Ziel ist es, die grundsätzliche Bereitschaft zur Wehrpflicht zu ermitteln.

Führerscheinzuschuss als Anreiz?

Pistorius verfolgt mit der Reform ambitionierte Ziele. Er will die Nato-Vorgaben erfüllen, die ein Heer von 460.000 Soldaten vorsehen. Aktuell zählt die Bundeswehr rund 182.000 Soldaten. Das Ziel des Ministers: mindestens 260.000 Soldatinnen und Soldaten sowie insgesamt 200.000 Reservisten.

Da der Eintritt in die Bundeswehr weiterhin freiwillig bleiben soll, setzt Pistorius auf attraktive Anreize für junge Menschen. Geplant sind Zuschüsse für den Führerschein, ein höheres Grundgehalt und sogenannte Verpflichtungsprämien für längere Dienstzeiten. Außerdem sollen Weiterbildungen für die berufliche Entwicklung sowie Sportcamps angeboten werden.