Brandenburg

Waldbrand-Fläche verdoppelt: Feuerwehr kämpft gegen Flammen bei Jüterbog

Inzwischen sind 656 Hektar vom Waldbrand betroffen. Sogar in Potsdam riecht es nach Rauch. Die Lage hat sich etwas entspannt – aber das Wetter macht den Einsatzkräften Sorgen.

Ein Blick auf das Waldbrandgebiet in Jüterbog aus einem Hubschrauber der Bundespolizei. 
Ein Blick auf das Waldbrandgebiet in Jüterbog aus einem Hubschrauber der Bundespolizei. Bundespolizei/dpa

Der Waldbrand bei Jüterbog hat sich wieder ausgebreitet. Derzeit seien 656 Hektar betroffen, teilte die Leiterin des Ordnungsamtes, Christiane Lindner-Klopsch mit. Zuletzt war die Fläche mit insgesamt 326 Hektar angegeben worden. Das ist mehr als das Doppelte der Fläche des Parks Sanssouci in Potsdam und mehr als das Dreifache des Tiergartens in Berlin. Die Waldbrandfläche setzt sich zusammen aus bereits verbrannten Arealen sowie den aktuell brennenden Gebieten.

Starker Wind hat den vor einer Woche ausgebrochenen Waldbrand bei Jüterbog nach Angaben der Einsatzleitung am Mittwoch wieder angefacht. Mit einem Hubschrauber der Bundespolizei und einem Löschflugzeug wurde die Brandbekämpfung am Nachmittag aus der Luft wieder aufgenommen. Die Einsatzleitung stockte die Zahl der Feuerwehrkräfte auf.

Hilfe aus der Luft: Bundespolizei löscht Brände

Auch ein Spezialteam der Bundespolizei löschte aus der Luft. „Die #SuperPuma ist am Einsatzort bei #Jüterbog eingetroffen und beginnt damit die Feuerwehr aus der Luft zu unterstützen. #Teamwork“, twitterte die Bundespolizei dazu.

Am Donnerstagnachmittag beruhigte sich die Lage nach Angaben des Waldbrandschutzbeauftragten des Landes Brandenburg, Raimund Engel wieder etwas. Mit Sorge blickt er allerdings auf die Wetterprognose der kommenden Tage. Es sei kaum Regen angekündigt. Damit seien die Löscharbeiter weiter auf sich gestellt. Entscheidend sei auch, wie sich der Wind in den nächsten Tagen entwickele. „Wind ist für uns der Teufel“, so Engel. Die Feuerwehr kommt wegen der Explosionsgefahr auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz nicht direkt an die Brandherde heran. Ortschaften sind nicht in Gefahr.

Am Mittwochabend kam es allerdings zu starker Rauchentwicklung. Auch Gebiete in mehr als 30 Kilometer Entfernung bis hin zur Berliner Stadtgrenze waren betroffen. Die Feuerwehr Potsdam teilte mit, dass es im gesamten Stadtgebiet zu Rauch- und Geruchsbelästigung komme. 

Vor vier Jahren hatte es in unmittelbarer Nähe zum aktuell betroffenen Gebiet bei Jüterbog einen Waldbrand auf einer Fläche von 744 Hektar gegeben. Auch damals bereitete den Feuerwehrleuten die Munition im Boden Schwierigkeiten. Der Waldbeauftragte Engel sprach von dem größten Waldbrand der vergangenen Jahrzehnte in Brandenburg.

Kein anderes Bundesland gilt als so stark mit Kampfmitteln und Munition belastet wie Brandenburg. Zahlreiche Areale wurden im Zweiten Weltkrieg und später von der sowjetischen Armee genutzt. Zudem ist die Waldbrandgefahr wegen trockener Böden und vieler Kiefernwälder in Brandenburg besonders hoch.