Italien

Sizilien: Ist Urlaub nach dem Ätna-Ausbruch noch sicher?

Am Montag ist der aktivste Vulkan Europas erneut ausgebrochen. Auch ein „gefährlicher pyroklastischer“ Strom wurde beobachtet. Sollte man die Insel meiden?

Vulkan Ätna auf Sizilien am Montag
Vulkan Ätna auf Sizilien am MontagGiuseppe Distefano/AP

Eine riesige Wolke aus Asche, Gas und Gestein: Am Montag ist der Vulkan Ätna auf Sizilien ausgebrochen, ein Naturspektakel, dem man allerdings nicht zu nah kommen sollte. Deshalb fragen sich Italienurlauber: Kann ich die Insel noch besuchen?

Bisher gibt es keine Reisewarnung des Auswärtigen Amts für Sizilien. Auf der Länderseite für Italien wird generell darauf hingewiesen, dass es in Italien mehrere Vulkane gibt, die immer wieder aktiv sind, darunter den Stromboli und den Ätna. Man solle sich auf der Webseite des italienischen Zivilschutzes informieren, wird vom Auswärtigen Amt geraten - dort findet sich am Dienstag keine besondere Warnung wegen des Ausbruchs des Ätnas.

Der Flughafen Catania, der in der Nähe des Vulkans liegt, ist laut Webseite regulär in Betrieb, Ankünfte und Abflüge finden statt. Der Flughafen war auch am Montag, während des Ausbruchs, geöffnet geblieben.

Ein solcher Strom vernichtete Pompeji

Der Ausbruch des Ätna begann am späten Montagvormittag und zog sich bis zum Nachmittag, wie das italienische Vulkanforschungsinstitut INGV mitteilte. Zuvor sei vermutlich ein Teil des südöstlichen Kraters eingestürzt. Aufnahmen von Überwachungskameras zeigten „einen pyroklastischen Strom“, der offenbar durch einen Zusammenbruch an der Nordflanke des südöstlichen Kraters ausgelöst wurde, erklärte das Institut. Solche Ströme entstehen, wenn Gestein, Asche und heiße Gase mit hoher Geschwindigkeit die Hänge eines Vulkans herunterrasen und sind extrem gefährlich. Pyroklastische Ströme töteten im ersten Jahrhundert nach Christus die Bewohner von Herculaneum und Pompeji.

Im Lauf des Tages habe sich die explosive Aktivität „zu einer Lavafontäne entwickelt“, erklärte das INGV, dann sei der Ausbruch sei zum Stillstand gekommen.

Nach Angaben der Experten bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung, erklärte der sizilianische Regionalpräsident Renato Schifani. Der Vulkanausbruch werde von den Behörden „mit extremer Vorsicht beobachtet“. Zivilschutzchef Salvo Cocina rief Urlauber dazu auf, die Gegend um den Ätna zunächst zu meiden. Im Internet veröffentlichte Videos zeigten Touristen, die offenbar einen Hang des Vulkans hinunter hasteten.

Der 3324 Meter hohe Ätna ist der größte aktive Vulkan Europas. Seit mindestens 500.000 Jahren bricht er regelmäßig aus.

Diese Orte auf Sizilien sind weit weg vom Ätna

Wer diese Aktivität fürchtet, wird wohl gar nicht erst auf die Idee kommen, auf Sizilien Urlaub zu machen. Oder zumindest den Nordosten der Insel meiden, in dem der Vulkan liegt. Der beliebte Ferienort Taormina liegt in Ätna-Nähe, ebenso die Stadt Catania, die Orte Giardini-Nexos und Acireale.

An der Westküste - und mit mehr als 170 Kilometern Abstand weit weg vom Vulkan - liegt die Hauptstadt Palermo, dort gibt es einen zweiten großen Flughafen. Auch die Orte Mondello, Cefalù, Trapani und Agrigent befinden sich an der Westküste Sizilien. (mit AFP)