Berlin

Senat plant Neuanfang in Tegel: Flüchtlingsunterkunft vor Schließung

Die provisorische Unterkunft in Tegel hat bald ausgedient. Doch was danach kommt, verändert das Viertel grundlegend.

Am ehemaligen Flughafen Tegel stehen geflüchtete Menschen vor einer Leichtbauhalle.
Am ehemaligen Flughafen Tegel stehen geflüchtete Menschen vor einer Leichtbauhalle.Christophe Gateau/dpa

Die Tage der provisorischen Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel sind gezählt. Wie die Deutsche Welle berichtet, soll die Einrichtung bis Mitte 2026 umgestaltet und in ein reguläres Aufnahmezentrum nach EU-Standards umgewandelt werden. Langfristig plant der Berliner Senat, auf dem Areal ein neues Stadtviertel entstehen zu lassen. Aktuell leben dort noch rund 1.500 Geflüchtete, vor allem aus der Ukraine – zu Spitzenzeiten waren es bis zu 5.500, wie auch der RBB berichtete.

Neuankömmlinge aus der Ukraine werden in Tegel derzeit registriert und erhalten dort eine befristete Aufenthaltserlaubnis nach § 24 des Aufenthaltsgesetzes. Dieser Schutzstatus ermöglicht ihnen den Zugang zum Arbeitsmarkt, zu Ausbildung und Sozialleistungen. Nach Angaben des Berliner Senats lebten Anfang 2025 bereits rund 54.000 Ukrainerinnen und Ukrainer mit einer solchen Erlaubnis in der Hauptstadt.

Senat setzt auf dezentrale Unterbringung

Die Berliner Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) betonte gegenüber der Deutschen Welle, Berlin wolle künftig stärker auf kleinere, dezentrale Unterkünfte setzen. „So verteilen wir die Lasten auf viele Beteiligte und schaffen ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis“, sagte sie. Statt großer Sammelunterkünfte wie in Tegel sollen künftig mehr kleine Wohnungen bereitgestellt werden. Insgesamt sind 8.600 neue Plätze geplant.

Auf dem Flughafengelände selbst soll in den kommenden Jahren das sogenannte „Schumacher Quartier“ entstehen – ein neues Stadtviertel für mehr als 10.000 Menschen mit Schulen, Kitas und Sportanlagen. Die Investitionen für das nachhaltige Wohnprojekt liegen bei rund acht Milliarden Euro und stammen teils aus öffentlichen, teils aus privaten Mitteln.