Die Bilder zeigen die unglaubliche Zerstörungskraft des russischen Angriffskrieges in der Ukraine. Ein am Montag in den sozialen Medien bekannt gewordenes Video mit Aufnahmen einer Drohne aus der ukrainischen Region Donezk zeigt die durch den Krieg verursachten Schäden in dem Dorf Berestowe. Die Siedlung liegt an der Hauptverbindungsstraße zwischen den beiden Städten Lyssytschansk und Bachmut.
Das Dorf scheint mittlerweile unter russischer Kontrolle zu stehen, ist aber wohl, wie die ganze Region, seit Wochen heftig umkämpft. Russische Einheiten hatten Lyssytschansk, die letzte Stadt in der Oblast Luhansk, die noch unter ukrainischer Kontrolle stand, nach wochenlangen Kämpfen um die Zwillingsstadt Sjewjerodonezk Anfang Juli erobert. Auch die wichtigste Straße zwischen den Städten Lyssytschansk und Bachmut, die durch Berestowe verläuft, stand unter ständigem Beschuss.
All houses of Berestove village at Bakmut-Lysychansk road were completely destroyed by Russian artillery.
— Anton Gerashchenko (@Gerashchenko_en) August 1, 2022
These were someone's homes, filled with children's laughter and growing flowers. Happy memories.
Russians turned everything to ruins and ashes.#russiaisaterrorisstate pic.twitter.com/1XJ375atjc
Schwerer Artilleriebeschuss soll Häuserkampf vermeiden
Das Video offenbart nun, wie gewaltig die Zerstörungskraft des Artilleriebeschusses war. Auf dem rund einminütigen Video, das bei Twitter zu sehen ist, steht kein Haus in dem Ort noch. Vor dem Krieg hatte die Ortschaft laut ukrainischen Angaben 1278 Einwohner. Stattdessen ist nur noch eine Trümmerwüste mit vor allem weißen Steinen in Quaderform zu sehen. Sie zeigen, wo einst die Grundmauern der Häuser standen. Ein Vergleich mit Satellitenaufnahmen des Ortes bei Google Maps zeigt, wo die Häuser einst standen.
Militärexperten wie das Institute for the Study of War beschreiben die russische Taktik. So werden Ortschaften so lange mit Artillerie beschossen, bis ukrainische Truppen dort keine Zufluchtsmöglichkeiten mehr finden. Erst dann rücken russische Truppen vor und nehmen die völlig zerstörten Orte ein. So soll ein Häuserkampf vermieden werden, der für die russischen Truppen sehr verlustreich wäre.
Auf Twitter erregt das Video bei Ukrainern Wut. „Das waren Häuser von jemand, mit Kindergelächter und wachsenden Blumen gefüllt. Glückliche Erinnerungen“, schreibt Anton Geraschtschenko, Berater des ukrainischen Innenministeriums. „Russland hat das alles in Ruinen und Asche verwandelt.“

